An Mönchhalde, Weißenhof und Relenberg wurden die meisten Einbrüche verübt. Foto: dpa

Die Kriminalstatistik des Bezirks für 2013 wurde vorgestellt. Sie bringt manche Überraschung zu Tage. Die Anzahl an Straftaten ist wieder gesunken, und der Schwerpunkt bei den Wohnungseinbrüchen ist nicht der Killesberg.

S-Nord - Die Frage, die alle interessierte, konnten sich die Bezirksbeiräte nicht verkneifen: Zwar waren Volker Weinstock und Ralf Perrey vom Polizeirevier Wolframstraße gekommen, um den Bericht zur Sicherheitslage im Bezirk abzuliefern. Angesprochen wurden sie aber gleich auf eines: „Wie entwickelt sich der Verkehr am neuen Einkaufszentrum Milaneo?“ Seit langem befürchten die Lokalpolitiker den Kollaps an der ohnehin belasteten Heilbronner Straße. Ralph Wöhrle (Grüne) erwähnte Anwohnerbeschwerden über ständiges Hupen der Autofahrer an den Samstagen. „Soll man den ersten Ansturm abwarten, oder müsste man gleich etwas verändern?“, wollte er wissen.

Entwarnung bei der Verkehrssituation

Ralf Perrey, der Einsatzleiter im Revier Wolframstraße, konnte Entwarnung geben: Nach der Fertigstellung der Wolframstraße und der Freigabe aller Fahrspuren fließe der Verkehr einigermaßen gut, sagte er. „Am ersten Samstag hatten wir im Milaneo ein technisches Problem mit der Parkplatzanzeige: Das Parkhaus war voll, aber das Schild zeigte freie Plätze an.“ Also habe es einen Rückstau gegeben. „Aber heute kann man problemlos durch die Wolframstraße fahren – es sei denn, in der Innenstadt ist eine Demo“, resümierte Perrey. Der verbotene Schleichweg über den Tunzhofer Platz – dessen Durchfahrt von der Türlenstraße nur Rettungsfahrzeugen erlaubt ist – sei kein Schwerpunkt geworden.

Wieder weniger Straftaten zu verzeichnen

Revierleiter Volker Weinstock stellte anschließend die Straftatszahlen des Jahres 2013 vor. Diese sind wieder gesunken, von 2270 im Jahr 2012 und 2490 im Jahr 2011 auf aktuell 2137. Aufgeklärt werden konnten davon 1321 Fälle. Auf die einzelnen Sparten gesehen seien sowohl Anstiege wie auch Rückgänge zu verzeichnen, so Weinstock. Dabei handele es sich jedoch um eher kleine Veränderungen. 312 Diebstähle seien 2013 gezählt worden, im Vorjahr 295. 69 Wohnungseinbrüche sind 2013 im Bezirk Nord verübt worden – 2012 waren es 45, 2011 67. Besonders betroffen sei hier entgegen der Erwartung nicht der Killesberg oder das Gebiet am Bismarckturm: „In die meisten Wohnungen ist an der Mönchhalde, am Weißenhof und im Gebiet Relenberg eingebrochen worden“, sagte Weinstock. Besondere Gründe gebe es keine: „Man weiß nie, welches Gebiet sich die Einbrecher aussuchen.“

Einbrecher werden seltener gefasst als andere Straftäter

Von 1025 Wohnungseinbruchdelikten in ganz Stuttgart seien lediglich 117 aufgeklärt worden. „Hier haben wir im Vergleich zu einer gesamten Aufklärungsquote von 63 bis 65 Prozent erschreckend geringe 12 bis 13 Prozent“, erklärte Weinstock. Die Kollegen des Reviers Wolframstraße führen weiterhin zwei Einbruchsstreifen pro Tag, um dem entgegenzuwirken. Zurzeit läuft eine Befragung des Rechtsreferats der Stadt Stuttgart, um das Sicherheitsgefühl im Stadtbezirk zu ermitteln. „Ich kann nur jedem raten, die kostenlose Beratung der Polizei in Anspruch zu nehmen“, sagte Weinstock. Besonders wichtig sei es, keine Fenster und Türen offen oder gekippt zu lassen. Auch „für den kleinen Geldbeutel“ sei es außerdem möglich, Schließriegel nachzurüsten.

Die „Partyszene am Bismarckturm“ sei unverändert, sagte Weinstock. „Wir fahren massiv Kontrollen, ansonsten kann man nur an die Jugendlichen appellieren, keinen Müll liegenzulassen und niemanden zu belästigen.“