Der Zebrastreifen reicht laut Peter Mielert nicht aus. Foto: Maira Schmidt

Die Remstalstraße und der Ebitzweg sind beliebte Schleichwege. Gleichzeitig handelt es sich um einen Schulweg. Um die Verkehrssituation für die Fußgänger sicherer zu machen, fordert der Bezirksbeirat die Kreuzung aufzupflastern.

Bad Cannstatt - Wenn es sich im Berufsverkehr auf der Nürnberger Straße staut, weichen viele Autofahrer auf die umliegenden Wohngebiete aus. Die Remstalstraße und der Ebitzweg sind beliebte Schleichwege. Ein Blick auf die Kennzeichen genügt, um festzustellen, dass dort in den Morgenstunden nicht nur Anwohner unterwegs sind. Gleichzeitig handelt es sich um einen Schulweg. Viele Schüler des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums und der benachbarten Eichendorffschule müssen die Kreuzung Remstalstraße/Ebitzweg passieren.

Die CDU hat das Thema in einem Antrag aufgegriffen

Es gibt einen Zebrastreifen, doch das ist laut Peter Mielert, der für die Grünen im Bezirksbeirat sitzt und selbst im Quartier wohnt, nicht genug. „Die rasen da durch“, sagt der Lokalpolitiker. Der Zebrastreifen werde von vielen Autofahrern nicht beachtet. Jahrelang hätte an dieser Stelle deshalb ein Schülerlotse gestanden. Matthias Bolay, der Schulleiter der Eichendorffschule, habe ihm aber gesagt, dass man für die Funktion keinen Nachfolger mehr gefunden habe. Hinzu komme, dass viele Fußgänger die Kreuzung nicht am Überweg, sondern an einer anderen Stelle überqueren.

Statt des besagten Zebrastreifen schlägt Mielert deshalb vor, die komplette Kreuzung aufzupflastern. Auf diese Weise sei der Autofahrer gezwungen abzubremsen. In Holland und Frankreich habe er entsprechende Beispiele gesehen. Dass in diesem Bereich etwas getan werden muss, finden nicht nur die Grünen. Die CDU-Bezirksbeiratsfraktion hat das Thema in einem Antrag aufgegriffen. Darin heißt es: „Dieser Bereich ist unzureichend als Zone 30 ausgewiesen, was die Verkehrssicherheit nachhaltig beeinträchtigt.“ Die Fraktion fordert deshalb, weitere Tempo-30-Schilder besonders im Bereich des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums und der Brücke zum Ebitzweg anzubringen oder alternativ für andere geeignete geschwindigkeitsbegrenzende Maßnahmen zu sorgen. Schilder allein reichen laut Mielert aber nicht aus, weshalb er zu einer Aufpflasterung der Kreuzung rät. Der Antrag der CDU wurde mit dieser Ergänzung vom Bezirksbeirat angenommen.

Von baulichen Maßnahmen hält Riester nichts

Bei der Stadtverwaltung sieht man unterdessen keinen Handlungsbedarf. Der Bereich sei seit mehr als 20 Jahren als Tempo-30-Zone ausgewiesen, sagt Edgar Riester, der Leiter des Sachgebiets Verkehrsregelung beim Ordnungsamt. Ihm sei durchaus bewusst, dass sich trotzdem viele nicht an diese Geschwindigkeitsbegrenzung halten würden. „Ich plädiere dafür, die Verkehrsüberwachung zu steigern“, sagt er. Das sei aber eine finanzielle und somit letztlich politische Entscheidung. Von baulichen Maßnahmen hält Riester nichts. „Schwellen haben sich als Lärmbelästigung für die Anwohner herausgestellt“, sagt er. Durch das Abbremsen und wieder Beschleunigen könne es ziemlich laut werden. Hinzu komme, dass Krankentransporte durch derartige Maßnahmen massiv behindert würden. Wenn ein Sanitäter eine Spritze setzen müsse und das Fahrzeug im gleichen Moment über die Schwelle fahre, werde die Arbeit der Einsatzkräfte erschwert.