Obwohl das Gelände, auf dem einst das Kühlhaus Krempel stand, noch brach liegt, wirbt der Bauträger schon für das Projekt. Foto: Friedel

Auf dem Krempel-Areal in Feuerbach zwischen der Oswald-Hesse- und der Stuttgarter Straße entsteht ein neues Wohnquartier.

Feuerbach - Jahrelang tat sich nichts auf dem Gelände des ehemaligen Kühlhauses Krempel. Ende 2010 wurde der mausgraue Betonklotz abgerissen. Seitdem liegt das Areal brach, obwohl Werner O. Schwarz vom gleichnamigen Büro Schwarz Architekten bereits damals die fertigen Pläne für die Bebauung des Geländes in der Schublade liegen hatte: „Das Bebauungsplanverfahren verzögerte sich immer wieder, zudem mussten Altlasten auf dem Gelände beseitigt werden“, berichtet Werner O. Schwarz, der auch schon in den 1990er Jahren die Pläne für das nahe gelegene Roser-Areal an der Stuttgarter Straße entwickelte. Doch inzwischen ist der Bebauungsplan rechtswirksam. Im Frühjahr sollen nun endlich die Bagger anrollen. „Was mit dem Roser-Areal begonnen hat, wird jetzt abgeschlossen“, sagt Schwarz.

Mit dem Bau der ersten drei Stadthäuser an der Oswald-Hesse-Straße wird im kommenden Jahr begonnen. Insgesamt entstehen dort rund 39 Eigentumswohnungen. Sie sollen spätestens im Herbst 2016 bezugsfertig sein. Die Vermarktung läuft bereits. Die Größe der Wohnungen liege zwischen 53 und 131 Quadratmetern: „Die Nachfrage ist bereits jetzt sehr groß“, sagt Vanessa Günthner von der Bouwfonds Immobilienentwicklung, die als Bauherr die neue Wohnanlage auf dem früheren Krempel-Gelände errichtet.

Investitionkosten liegen bei 31,5 Millionen Euro

Dass bereits zahlreiche Vormerkungen vorliegen, bestätigt auch Gabriele Mair, Geschäftsführerin der Prime Estate Partners. Das Unternehmen fungiert bei dem Projekt als Vertriebspartner von Bouwfonds. Auch viele Feuerbacher Familien haben schon Interesse gezeigt. Die Investitionskosten für das Gesamtprojekt liegen bei rund 31,5 Millionen Euro. Bouwfonds baut in Feuerbach auf einer Gesamtgrundstücksgröße von 7000 Quadratmetern. Das Unternehmen gilt als einer der großen Immobilienentwickler Europas und ist eine Tochter der niederländischen Rabobank. Bisher weisen lediglich ein einsamer Baucontainer und ein mehrere Meter hohes Werbeplakat an der Tunnelstraße darauf hin, dass nahe dem Feuerbacher Bahnhof und dem angrenzenden Schoch-Areal bald ein neues Wohn- und Geschäftsquartier aus dem Boden gestampft werden soll. Das Baufeld, mit dem im Frühjahr begonnen werden soll, liegt etwa dort, wo früher die Feuerbacher Kleintierzüchter ihr Vereinsgelände hatten. Es ist bereits gerodet: „Wir bebauen das Grundstück von oben nach unten“, sagt Architekt Schwarz. Die drei Stadthäuser werden über ein Blockheizkraftwerk mit Energie versorgt.

„Mit dem Projekt „Stadtleben am Roser“ wollen wir einen neuen städtebaulichen Akzent setzen“, sagt Rainer Beitlich, Projektentwickler von Bouwfonds Stuttgart. Im unteren Bereich grenzt das Gelände an den vorderen Bereich der Stuttgarter Straße und an die Tunnelstraße. Durch die Verlegung der B295 in die Borsig- und Siemensstraße soll der Verkehr in dem Gebiet reduziert werden. Der Baubeginn für den zweiten Abschnitt ist im zweiten Quartal 2015 vorgesehen. Im diesem vorderen Bereich des Geländes an der Stuttgarter Straße sind zwei weitere Gebäude geplant. Im Erdgeschoss eines der Neubauten steht der Drogeriemarkt Rossmann schon als Mieter fest, die oberen Etagen sind für weitere Wohnungen vorgesehen.

Seniorenwohnungen geplant

Im zweiten Gebäude sind im Erd- und ersten Obergeschoss Büro- und Gewerberäume geplant. In den oberen Etagen will Bouwfonds hingegen zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz insgesamt 55 Räume für Seniorenwohnungen mit Service schaffen.

Erschlossen wird das Gebiet von der Stuttgarter Straße aus in Höhe der Pöchlarner Straße. Über eine Stichstraße sind die in allen drei Baufeldern angesiedelten Tiefgaragen erreichbar. Für Fußgänger wird es einen Durchgang zum Aldi-Parkplatz geben, zudem sind mehrere Verbindungswege für Fußgänger zwischen der Stuttgarter und der Oswald-Hesse-Straße geplant.

Im östlichen Bereich des neuen Quartiers ist vorgesehen, einen städtischen Grünbereich mit Spielgeräten zu schaffen. Zu Fuß sind der Höhenpark Killesberg, Freibad und Theaterhaus etwa in 10 bis 15 Minuten erreichbar.