Die beengte Realschule steht im Fokus der Überlegungen. Foto: factum/Granville

Ob Realschule, Teichwiesenschule oder die geplante Mensa in Münchingen: Bei vielen Schulen gibt es Handlungsbedarf. Weil die Stadt sparen muss, ist das frühere Konzept vom Tisch – nun wurde eine Entscheidung abermals vertagt.

Korntal-Münchingen - Korntal-Münchingen gilt als Schulstadt mit langer Tradition. Schon seit einiger Zeit gibt es jedoch bei einigen Einrichtungen Handlungsbedarf. Insbesondere die Realschule braucht dringend mehr Platz, auch in der Teichwiesenschule wird es auf absehbare Zeit zu eng. Während diese Probleme gelöst werden müssen, stehen Gemeinderat und Verwaltung aber zugleich unter dem Eindruck des strikten Sparzwangs. Deshalb hat der Gemeinderat schon beschlossene Vorhaben wieder in Frage gestellt, die Verwaltung brachte neue Szenarien ins Spiel. Darüber sollte der Gemeinderat eigentlich jüngst abstimmen – das verhinderte jedoch ein Geschäftsordnungsantrag der CDU.

Der Fraktionsvorsitzende Martin Hönes hatte die Absetzung des Tagesordnungspunkts gefordert, weil es „erheblichen Diskussionsbedarf“ gebe. Nicht alles könne öffentlich erörtert werden. Die SPD stimmte dem Antrag mit derselben Begründung zu. Auch die Grünen stellten sich hinter den Vorstoß – weil man denjenigen, die noch offene Fragen hätten, Gelegenheit zur Klärung geben wolle.

Kleinere Realschule?

Angesichts einer drohenden Verschuldung von bis zu 14 Millionen Euro bis zum Jahr 2019 hatte sich die Verwaltung auf die Suche nach einem alternativen Konzept für die Schulentwicklung gemacht. Dabei war einiges bereits auf den Weg gebracht: Die Platznot in der Realschule sollte behoben werden, indem die Neunt- und Zehntklässler nach Münchingen ausweichen. In der dortigen Flattichschule werden durch den auslaufenden Werkrealschulzweig Räume frei. Auf dem Münchinger Campus sollte ein neues Mensa-Gebäude gebaut werden. Die Flattichschule muss zudem wie bereits das Gymnasium saniert werden. Knapp achteinhalb Millionen Euro hätte dieses Gesamtpaket gekostet.

Unter den Stadträten kam die Frage auf, ob nicht noch Geld eingespart werden könne. Deshalb könnte vieles nun anders kommen als geplant. Die Realschule wird wohl für die Klassen fünf bis sieben dreizügig, vier Züge soll es künftig erst ab Klasse acht geben. Ein Umzug, so die Hoffnung, werde damit obsolet. Die Münchinger Mensa wird wohl nicht als eigenständiges Gebäude realisiert, sondern soll im vorhandenen Komplex unterkommen. Und in die leeren Räume der Flattichschule könnte die Strohgäuschule einziehen – weshalb die Teichwiesenschule, wo die Schüler derzeit untergebracht sind, wieder mehr Platz hätte.

„Wir werden zu diesem Ergebnis kommen“

„Die Verwaltung und die Schulleitungen haben intensiv am Konzept gearbeitet“, sagte der Bürgermeister Joachim Wolf. Eine „dramatische Änderung“ gebe es nicht, das Ergebnis sei „eindeutig und überzeugend für Schulleitungen und Elternbeiräte“. Der Bürgermeister plädierte für eine Entscheidung und warnte vor Verzögerungen. Erfolg hatte er damit nicht, die Mehrheit votierte für den Antrag der CDU. Vom neuen Konzept scheint Wolf indes überzeugt: „Wir werden zu diesem Ergebnis kommen, das prophezeie ich.“ In einer Sondersitzung soll der Gemeinderat nun im August entscheiden.