Das fast komplette Orchester Foto: aine.photo

Das multikulturelle Babylon Orchestra Berlin tritt am Samstag im Kulturhaus Schwanen auf.

Waiblingen - Zusammen sind sie 20 Musikerinnen und Musiker, wenn man schaut, woher sie stammen, kommt man auf elf Länder: Syrien, Irak, Iran, Palästina, Israel, Russland, Italien, Griechenland, Frankreich, Japan und Deutschland. Getroffen haben sie sich in Berlin, weshalb sie ihrem Ensemble den Namen Babylon Orchestra Berlin gaben. Am Samstag werden sechs der Musiker nach Waiblingen in den Schwanen kommen. „Mit Musik, auf die man durchaus tanzen kann“, verspricht der Schwanen-Chef Cornelius Wandersleb.

Klassische Musik des Orients

Urbane orientalische Musik spielt das Orchester. Sofia Surgutschowa, eine der Gründerinnen des Ensembles, erklärt, um was es sich dabei handelt. „Wir spielen zeitgenössische orientalische E-Musik, also eine Klassikrichtung, von der man hier im Westen nicht sehr viel weiß. Wir wollen in Zukunft zudem Komponisten gewinnen, die für uns neue Stücke schreiben.“

Die Idee zur Gründung hatten die Musiker Sofia Surgutschowa und Mischa Tangian zu Beginn des Jahres 2016, als die Syrienkrise immer mehr eskalierte. „Wir wollten etwas machen, etwas, was auch uns weiter bringen sollte“, sagt Sofia Surgutschowa. So sammelten sich mit der Zeit Musiker aus aller Herren Länder und Kulturkreise. „Von Konzert zu Konzert haben wir zwar verschiedene Schwerpunkte, wir wollen aber auch immer die Mannigfaltigkeit der orientalischen Musik dabei vorstellen“, sagt Sofia Surgutschowa.

Auftritt 2014 beim Waiblinger Licht-Konzert

In Waiblingen spielen Solisten des Babylon Orchestra Berlin, eine Iranerin wird singen. Im Schwanen sind die Musiker keine Unbekannten: Im Jahr 2014 trat das Orchester während der Heimattage Baden-Württemberg beim jüdisch-muslimisch-christlichen Licht-Konzert auf. Sollte alles klappen, sei für das kommende Jahr mit einem Auftritt des kompletten Orchesters zu rechnen, heißt es aus dem Schwanen.

Das Orchester ist in Deutschland einmalig

Außer dem künstlerischen Anspruch verfolgt das Babylon Orchestra Berlin das Ziel, zwischen den Kulturkreisen zu vermitteln. „Das in Deutschland einmalige Orchester will den musikalischen Austausch zwischen Orient und Okzident fördern“, erklärt Cornelius Wandersleb. Innerhalb des Ensembles werden Grenzen, die als unüberwindbar gelten, überwunden. „Wir haben Mitglieder sowohl aus Israel als auch aus Palästina“, betont Sofia Surgutschowa.