Die Daimler-Konzernzentrale in Untertürkheim. Foto: dpa

Konzernchef Dieter Zetsche plant Großes mit dem Konzern: Die Sparten für Autos und Nutzfahrzeuge sollen ausgegliedert werden. Das hat für viele der Beschäftigten rechtliche Folgen.

Stuttgart - Der geplante Umbau des Stuttgarter Daimler-Konzerns wird dazu führen, dass ein großer Teil der 130 000 inländischen Beschäftigten des Unternehmens den Arbeitgeber wechseln wird. Ein Daimler-Sprecher bestätigte unserer Zeitung, dass die Neuorganisation mit einem sogenannten Betriebsübergang einhergehen wird, der für die betroffenen Mitarbeiter den Wechsel zu einer Tochter der geplanten Holding-Gesellschaft bedeutet. Weil jeder Mitarbeiter das Recht hat, diesem Betriebsübergang zu widersprechen, ist Zetsche auf eine breite Zustimmung in der Belegschaft angewiesen. Eine Zustimmung durch Betriebsrat und Gewerkschaft reicht nicht aus.

Betriebsübergang birgt für beide Seiten Risiken

Mitarbeiter, die dem Betriebsübergang widersprechen, bleiben beim bisherigen Arbeitgeber Daimler beschäftigt. Machen zu viele Beschäftigte von diesem Recht Gebrauch, besteht somit das Risiko, dass das Konzept scheitert, weil die neuen Einheiten nicht arbeitsfähig sind. Allerdings gehen auch Beschäftigte, die Widerspruch einlegen, ein Risiko ein. Ihnen droht eine betriebsbedingte Kündigung, wenn die alte Firma für sie keine Arbeit mehr hat. Die Sorge, dass das Konzept durch Widersprüche zu Fall kommen könnte, ist offenbar ein wichtiger Grund für die weitreichende Zusage des Konzerns, die Mitarbeiter bis 2030 vor Kündigungen zu schützen.