Seit dem Jahr 2009 ist die Biogasanlage in Schmiden in Betrieb. Foto: Patricia Sigerist

Bei einer landesweiten Überprüfung hat sich gezeigt, dass viele Biogasanlagen ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen. Die Stadtwerke Fellbach geben allerdings Entwarnung: Die Behälter in Schmiden sind ohne Mängel.

Fellbach - In Engstingen bei Reutlingen sind am Mittwoch aus dem Silo einer Biogasanlage eineinhalb Millionen Liter vergorener Lebensmittelreste ausgelaufen und haben ein Gewerbegebiet regelrecht überflutet. Dass Biogasanlagen ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen, zeigte zuletzt eine landesweite Überprüfung durch die Gewerbeaufsichtsbehörden. Aber wie steht es um die Biogasanlage in Schmiden?

Keine Mängel in Schmiden vorhanden

Joachim Spindler, Fachbereichsleiter Gewerbeaufsicht und Emissionsschutz beim Umweltschutzamt des Landratsamts Rems-Murr, gibt Entwarnung: „Wir haben im Jahr 2013 alle 14 Anlagen im Kreis kontrolliert, und es hat nur wenige Mängel gegeben.“

Bei der Biogasanlage in Schmiden, die von den Stadtwerken Fellbach (SWF) betrieben wird, wurden überhaupt keine Mängel festgestellt. „Wir wurden am 4. Juli 2013 durch das Gewerbeaufsichtsamt überprüft“, sagt Gerhard Ammon, der Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach. Das durchweg positive Ergebnis habe ihn damals nicht überrascht: „Wir lassen die Anlage durch unsere eigenen Mitarbeiter, aber auch durch externe Fachfirmen regelmäßig kontrollieren.“

Biogasanlagen im Rems-Murr-Kreis sind sicher

In Engstingen war ein Gärlager ausgelaufen. Bei der Biogasanlage in Schmiden könne das nicht passieren, sagt der SWF-Geschäftsführer. „Wir haben Stahlbetonbehälter, die 3,50 Meter tief in den Boden eingegraben sind.“ Somit sei der größte Teil des Materials wie Mais-Substrat oder Pferdemist unterirdisch gelagert. Zudem habe der Behälter als Schutzhülle noch eine wasserundurchlässige Folie.

Die Biogasanlage in Schmiden ging im Januar 2009 nach einer Bauzeit von acht Monaten in Betrieb. Der größte Teil des Biogases wird über zwei Gasleitungen in das Friedensschulzentrum nach Schmiden und in die Sporthalle Schillerschule nach Oeffingen transportiert. Dort befinden sich jeweils Blockheizkraftwerke, die das Gas in Strom und Wärme umwandeln.

Die 14 Biogasanlagen im Rems-Murr-Kreis seien bis auf eine Ausnahme (die Anlage auf dem Karlshof in Aspach) jüngeren Datums und von einer großen Fachfirma gebaut worden, erklärt Joachim Spindler. Es gebe viel Überwachungstechnik, die jeden Zylinder und jede Abgasleitung kontrolliere. Bei den Prüfungen im Jahr 2013 habe es nur sehr wenig Mängel gegeben. So sei in einem Fall die Leiter für den Aufstieg auf den Behälter zu kurz gewesen. Das Fazit von Spindler lautet: „Im Rems-Murr-Kreis fällt keine Biogasanlage auseinander.“