Pascal Breuer spielt in der Komödie „Ladies Night“. Foto: -Loredana LaRocca

Der Schauspieler Pascal Breuer tritt in der Komödie „Ladies Night“ in der Schwabenlandhalle auf. Im Interview verrät er, dass es sich bei dem Stück nicht um eine Striptease-Show handelt.

Fellbach - In einem Interview erzählt der gefragte Schauspieler, wie er sein inneres Gleichgewicht findet, und warum er sich für Tiere einsetzt.

Was bei „Ladies Night“ vor allem die weiblichen Zuschauer interessieren dürfte – wie viel nackte Haut wird zu sehen sein, mehr oder weniger als im Film „Ganz oder gar nicht“?
Wir werden dem Titel „Ganz oder gar nicht“ absolut gerecht. Allerdings muss man immer wieder feststellen, dass es sich bei diesem Stück nicht um eine Striptease-Show handelt, sondern um ein Schauspiel, das den Werdegang sechs arbeitsloser und verzweifelter Stahlarbeiter zeigt, die sich entscheiden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Somit ist der Abend auch für das männliche Publikum äußerst unterhaltsam.  Gibt es auch eine nicht jugendfreie Mitternachtsversion dieses Schauspiels? Nein. Immer wieder rufen am Schluss die Leute nach einer Zugabe aber dies würde das Schauspiel ad absurdum führen.  Sehen Sie eine Botschaft in dem Stück oder hat es reinen Unterhaltungswert? Das Stück ist extrem unterhaltsam. Trotzdem liegt die „Botschaft“ in der Aussage, niemals aufzugeben und in der Not zu lernen seine Ängste zu überwinden.  Sie sind begeisterter Hobby-Taucher, in was für Rollen würden Sie denn gerne eintauchen? Tatsächlich würde ich mich sehr freuen, eine Rolle zu verkörpern, bei der ich auch körperlich extrem gefordert wäre. Wie Fallschirmspringen, Klettern, Motorradfahren ect. Aber diese Rollen belegt ja leider schon Tom Cruise sehr beeindruckend. Nein, im Ernst, wenn ich ein neues Stück oder Drehbuch lese, muss die Figur in mir etwas auslösen, das mich interessiert. Dann wird das „Eintauchen“ in die Arbeit immer eine Herausforderung.  Laut Vita heben Sie auch gerne ab und stehen auf Höhenrausch. Was könnte bei Ihnen ohne Fallschirm einen Höhenflug verursachen? Die Liebe. Zum Glück teilen meine Freundin und ich den Spaß an adrenalinfördernden Aktivitäten jeglicher Art. So gehen wir Klettern, Skaten, Tauchen, Slacklinen, Fallschirmspringen und noch einiges mehr . . .  Als Synchronsprecher haben sie – unter vielen anderen – auch schon Robert Downey jr. und Keanu Reeves ihre Stimme geliehen. Gibt es da eine Fortsetzungsgarantie oder wird die Besetzung jedes Mal neu entschieden? Den Beiden habe ich meine Stimme nur jeweils einmal geliehen. Heutzutage ist es schwierig geworden einem Schauspieler treu zu bleiben. Die Verleihe und Produzenten besetzen gern mal neu. Da haben die Sprecher kein Mitspracherecht. Allerdings durfte ich Shah Rukh Khan schon in über fünfzig Filmen meine Stimme leihen.  Auf Ihrer Homepage werden auch Skulpturen gezeigt, die Sie aus Ton und Bronze geformt haben. Ist das für Sie „nur“ eine Freizeitbeschäftigung zum Stressabbau oder eine Möglichkeit, sich auch einmal ungehemmt künstlerisch auszudrücken? Was zum Beispiel der Titel „Arschlochvase“ nahe legt. Die Figuren gestalte ich zum Spaß. Schon mein Urgroßvater väterlicherseits war Dombildhauer in Köln, und da sind wohl ein paar Gene hängen geblieben. Auch gestalte ich einen Teil unserer Möbel selbst mit Gegenständen, die andere wegwerfen. so werden aus alten Überlandleitungen schon mal Tischbeine... Mir macht es großen Spaß, leider fehlt mir die Zeit, um diesem Hobby gebührend nachzugehen.  Wie kommt es, dass Sie sich für Tiere einsetzen? Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Meine Eltern hatten zwei Hundezuchten. Ich hatte zwar keine Freunde (wohnten zu weit entfernt), aber dafür jede Menge Tiere. Schafe, Hunde, Katzen, Hasen, Schlange und noch viele mehr. Dadurch hab ich wohl eine tiefe Bindung vor allem zu Hunden aufgebaut. Es ist alles andere als „human“, Tiere für menschliche Zwecke zu quälen und zu missbrauchen. Solange wir Menschen dem Tier nicht genauso viel Achtung wie der menschlichen Gattung entgegenbringen, sollten wir nicht von Menschlichkeit sprechen.  Unterstützen Sie spezielle Projekte oder Organisationen? Ja, Ich unterstütze mehrere Tierorganisationen und die Kindernothilfe. Wer hat, sollte geben.   Nützen Ihnen die Balance-Akte als Slackliner auch etwas für das innere Gleichgewicht? Selbstverständlich. Das ist fast meditativ und macht gute Laune. Generell liebe ich Sportarten mit einem weiteren Aspekt: die innere Balance beim Slacklinen, das Erreichen hochgesteckter Ziele beim Klettern und die Ruhe beim Tauchen. Sport nur um zu schwitzen wäre mir zu langweilig.  Als geborener Münchner sind Sie ja vom Klischee her eher Biertrinker. Könnte Sie in einer ausgewiesenen Weinstadt wie Fellbach ein gutes Tröpfchen locken und wenn ja was für eins? Ich verzichte seid nunmehr acht Jahren auf den Genuss von Alkohol. Allerdings war ich früher eher dem Wein zu getan. Es ist ein wunderbar lebendiges Getränk, das in seiner Vielfalt einzigartig ist.  Die Fragen stellte Gabriele Lindenberg
Die Komödie ist am Mittwoch und Donnerstag, 17. und 18. Februar, in der Schwabenlandhalle zu sehen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Theaterkarten im Vorverkauf gibt es beim i-Punkt, Marktplatz 7, Telefon 0711/ 58 00 58 sowie bei easyticket, Telefon 0711/ 2 55 55 55, www.easyticket.de.