Armin Veh wird Nachfolger von Huub Stevens als VfB-Cheftrainer und kehrt damit nach fünfeinhalb Jahren zum Stuttgarter Fußball-Bundesligisten zurück. Sportchef Gunter Barner findet, das ist Chance und Risiko zugleich.

Stuttgart - Armin Veh machte schon einmal zweieinhalb Jahre Station in Stuttgart. Es waren nicht die schlechtesten für den VfB. Jetzt kehrt  der Meistertrainer  zurück. Nach fünfeinhalb Jahren. Klar, dass die Skeptiker in Reihen der weiß-roten  Fan-Gemeinde jetzt wieder den Kopf so lange über der Suppe schütteln, bis sie ein Haar darin finden. Schließlich  war es schon immer ein wenig riskant, dieselbe Braut noch einmal zu heiraten. Und unbestritten  ist:  Armin Veh hatte  im November 2008 nach einer sportlichen Durststrecke die Lust am VfB Stuttgart verloren.

Klar ist aber auch: Was der Verein nach einer turbulenten Saison jetzt braucht, ist die ordnende Hand eines erfahrenen Trainers. Huub Stevens fühlte sich ausgepumpt, wollte seine erfolgreiche Mission nicht verlängern. So betrachtet ist die Verpflichtung von Armin Veh logisch – und in erster Linie eine Chance. Es gehört zu seinen Stärken, Mannschaften so zusammenzustellen, dass sie auf dem Platz harmonieren. Er arbeitet gern mit jungen Spielern, weiß aber um die Qualitäten der erfahrenen Profis. Er schätzt das mutige und offensive Spiel, vernachlässigt aber nicht die Defensive. Er ist ein besonnener Trainer mit klaren Vorstellungen, mitunter eigenwillig, aber trotzdem umgänglich. Und er hat in den vergangenen Jahren aus seinen Fehlern gelernt.

Wie jede Trainer-Verpflichtung birgt die Personalie Veh natürlich auch ein Risiko. Ist er motiviert genug, um seinen Ex-Verein noch einmal auf Touren zu bringen? Harmoniert er mit Sportvorstand Fredi Bobic? Was reizt ihn nach seiner Arbeit bei Eintracht Frankfurt am VfB? Am ehesten wohl die Aussicht, wesentlicher Teil eines Aufbruchs zu sein, der seine alte Liebe in eine neue Zeit führen soll. Veh schätzt die Herausforderung. Er hat sie schon einmal gemeistert – mit dem VfB.

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