Kann den Konzessionsvertrag nicht unterschrieben: OB Fritz Kuhn Foto: Leif Piechowski

Auch wenn „ein Bündnis auf Augenhöhe“ Ziel sei, wie die Stadtwerke-Geschäftsführer bei der Konzessionsentscheidung des Gemeinderats erklärten: Von Augenhöhe dabei keine die Rede sein. Die Stadtwerke mühen sich, Daten von der EnBW zu erhalten.

Ziel sei „ein Bündnis auf Augenhöhe“, sagten die Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Maxelon und Martin Rau im März bei der Konzessionsentscheidung des Gemeinderats. OB Fritz Kuhn bezeichnete die neue, bis heute aber nicht gegründete Gesellschaft für den Betrieb der Strom- und Gasnetze gar als „revolutionäre Keimzelle“ der Energiewende in Stuttgart. Der Platzhirsch EnBW wäre in ihr nur noch Juniorpartner. Das könnte die Energiewende voranbringen und Klima wie Endverbrauchern nutzen.

Von Augenhöhe kann bisher aber nicht die Rede sein. Die Stadtwerke mühen sich, Daten von der EnBW zu erhalten. Revolutionär ist allenfalls, dass der Stadtwerke-Vertriebspartner aus Schönau im Ringen um die Konzession nicht klein beigibt.

Ob David gegen Goliath siegt, ist offen. Die Eingabe der Schönauer beim Bundeskartellamt offenbart aber, dass das von Kuhn (Grüne) gelobte Vergabeverfahren Schwächen hat. Die Konzession soll an eine Mischfirma aus Stadtwerken und EnBW gehen, die es noch nicht gibt. Der Gesellschaftsvertrag muss erst verhandelt werden. Die EnBW sitzt dabei am längeren Hebel und kann wirtschaftliche Vorteile für sich generieren. Eine Klage der Stadt gegen den eigenen Partner ist nicht ausgeschlossen.

EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux sagte im März, man strebe eine „Partnerschaft der neuen Qualität“ an. Sie liegt in weiter Ferne.

k.schwarz@stn.zgs.de