Das Europaparlament hat am Mittwoch mit großer Mehrheit der neuen Kommission von Jean-Claude Juncker zugestimmt. Foto: dpa

Jean-Claude Junckers Team Europa steht. Der künftige Kommissionspräsident wird vor allem als Moderator der 28 EU-Mitgliedstaaten und ihrer Führungen gebraucht werden, glaubt Brüssel-Korrespondent Detlef Drewes.

  Das Team Europa steht. Jean-Claude Juncker hat sich seine Leute nicht ausgesucht, aber das Beste daraus gemacht – auch wenn er den Europa-Abgeordneten ein paar schwächere Mannschaftsmitglieder unterjubeln musste. Die Parlamentarier, die den Staats- und Regierungschefs mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ den neuen Kommissionspräsidenten abgerungen haben, standen letztlich in der Pflicht, auch seine Riege zu billigen. Das haben sie getan. Die europäische Führungskrise ist nach vielen Monaten beendet.

Von jetzt an zählen Taten. Und Erfolge. Die traut man dem Luxemburger, der besser als andere weiß, wie die EU funktioniert, durchaus zu. Aber Juncker kann nicht schalten und walten, wie er will. Fortan ist der neue mächtige Mann in Brüssel auch ein Moderator der 28 Mitgliedstaaten und ihrer Führungen. „Brüssel“ und „die EU“ – das sind Synonyme für Institutionen, die letztlich nur bewirken können, was die Länder auch mittragen. Das gilt für die wirtschaftlichen Impulse ebenso wie für Fortschritte in der ungelösten Flüchtlingsfrage oder den Schutz vor dem Ebola-Virus.