Stuttgarter Fans haben nach dem Abpfiff den Innenraum geentert und ihrem Unmut freien Lauf gelassen. Foto: Pressefoto Baumann

Theoretisch kann der VfB Stuttgart auch nach dem 1:3 gegen Mainz noch die Klasse halten – gefühlt aber sind die Stuttgarter am Samstag abgestiegen. Die gespenstischen Szenen nach dem Abpfiff machen alles noch schlimmer. Der Verein ist am Tiefpunkt angelangt.

Stuttgart - Kurz die Fakten: der VfB hat sein Heimspiel gegen Mainz mit 1:3 verloren. Er rangiert vor dem letzten Spieltag auf dem 17. Tabellenplatz und hat noch immer die theoretische Chance, zumindest die Relegationsspiele erreichen. Bremen müsste nächsten Samstag sein Heimspiel gegen Frankfurt verlieren, der VfB müsste gleichzeitig in Wolfsburg gewinnen. Doch wer mag daran glauben? Nicht einmal die kühnsten Optimisten.

Gefühlt sind die Stuttgarter bereits am Samstag abgestiegen, zum ersten Mal seit 41 Jahren. Das kann niemanden überraschen, der die Entwicklung des VfB in den vergangenen Jahren verfolgt und die jüngsten Auftritte der Mannschaft gesehen hat. So überfordert und konfus die Vereinsführung über eine sehr lange Zeit hinweg agiert hat – genau so spielte seit Wochen auch die verunsicherte Mannschaft. Dem 2:6 in Bremen folgte gegen Mainz ein weiterer völlig blutleerer Auftritt, mit dem 1:3 war der VfB bestens bedient.

Was die Sache noch viel bitterer macht, sind die Szenen, die sich nach dem Abpfiff auf dem Rasen abgespielt haben. Die Fans, die ungehindert den Rasen stürmten und ihrem Frust freien Lauf ließen, der Mob, der sich grölend vor dem Kabineneingang aufbaute – es waren Bilder, die man in Stuttgart noch nie gesehen hat und die man in keinem Fußballstadion der Welt sehen will. Bei aller nachvollziehbaren Wut und Enttäuschung – die Grenze ist weit überschritten, wenn Fußballfans glauben, auf diese Weise ihre Muskeln spielen lassen zu können. Es ist traurig, dass es beim VfB so weit kommen musste.

Auch diese Bilder machen deutlich, dass dieser schwarze Samstag für den Traditionsverein von 1893 einen tiefen Einschnitt bedeutet. Auf der sportlichen Seite natürlich, mit dem Abstieg, der nicht mehr zu verhindern sein wird. Aber auch in der Führung, die den Club nun endgültig an den Abgrund manövriert hat. Ein Weiter-so wird es diesmal nicht geben. Der VfB ist in jeder Beziehung am absoluten Tiefpunkt angekommen und dürfte lange brauchen, um sich davon zu erholen. Es ist ein einziges Trauerspiel.

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