Großer Taxi-Proteststrom auf dem Marktplatz Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Protest der Taxifahrer am Donnerstag ist eindrucksvoll gewesen. Dennoch führt er in eine Sackgasse. Denn den Streit um die Stellplätze am Wasen können nur alle gemeinsam lösen – mit Gesprächen statt Streik.

Stuttgart - Die Stuttgarter Taxifahrer haben in den vergangenen Monaten einiges über sich ergehen lassen müssen. Querelen in den eigenen Reihen, die nun ausgeräumt sein sollen – und nicht zuletzt ein Gutachten im Auftrag der Stadt, das der Branche einen verheerenden Zustand bescheinigt. Der Streit um die unglückliche Stellplatzsituation am Wasen hat jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht. Statt auf Gespräche setzen die Taxler auf Protest.

Das ist nachvollziehbar, nützt aber niemandem. Die eindrucksvolle Demonstration der Stärke am Donnerstag hat den Verkehr lahmgelegt, viele Autofahrer gegen die Taxibranche aufgebracht und die Fronten weiter verhärtet. Zudem hat sie auch die Unternehmen selbst viel Geld gekostet. Dieser Weg ist eine Sackgasse, das Szenario darf sich so schnell nicht wiederholen.

Alle sind nun aufgerufen, eine weitere Eskalation zu verhindern. Die Stadt muss die Bedenken der Taxifahrer ernst nehmen – die aber müssen auch akzeptieren, wenn nicht jeder ihrer Wünsche erfüllt wird.