Die Degerlocher Grünen und der Förderverein der Alten Scheuer sind sich nicht mehr auch Grün. Auch andere Degerlocher Parteien kritisieren, dass der Verein ihnen bei der Miete von Räumen nicht mehr den Rabatt für Ortsvereine gewährt. Foto: Cedric Rehman

Die Auseinandersetzung zwischen den Parteien und dem Förderverein Alte Scheuer sind auch dem Verhalten des Vereinsvorstands geschuldet. Der Verein muss über Strukturen und Personal neu nachdenken.

Degerloch - Rolf Walther Schmid ist schwer zu erreichen. Auf E-Mails antwortet er nicht. Den Telefonhörer nimmt er nicht ab. Nicht nur der Grünen-Politiker Klaus Amler machte diese Erfahrung. Auch Mitarbeiter unserer Zeitung haben bis zuletzt versucht, ihn zu erreichen. Wenn Schmid als Privatperson nicht gerne kommuniziert, ist das seine Sache. Ist er aber als erster Vorsitzender des Fördervereins Alte Scheuer praktisch unerreichbar, hat der Verein ein Problem. Niemand – auch nicht einer der Politiker, die mit ihm wegen Zahlungen über Kreuz liegen – bestreitet, dass der Förderverein wichtige Arbeit leistet. Niemand bestreitet auch, dass Ehrenamtliche, die vielleicht berufstätig oder mit der Familie beschäftigt sind, nicht rund um die Uhr für den Verein im Einsatz sein und Verhandlungen führen können.

Unprofessionelles Verhalten

Doch eine Gesprächsverweigerung über viele Monate ist unprofessionell. Gleichfalls ist es das Streuen von Gerüchten, die aus den Reihen des Vereins als Tatsache weitergegeben werden. Offenbar haben die Grünen anders als behauptet sehr wohl ihre Rechnungen bezahlt, wenn auch mit Zähneknirschen. Der Mailverkehr zwischen Klaus Amler und dem Verwalter der Scheuer, Thomas Lüneburg, belegt das. Mahnungen wurden angedroht, aber nicht ausgesprochen, wie Thomas Lüneburg im Mailverkehr mit Klaus Amler schließlich zugibt. Der Verdacht drängt sich auf, dass beim Scheuerverein die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. Da es, so scheint es, weder nach außen noch nach innen eine Informationspolitik gibt, die ihren Namen verdient, ist es nicht erstaunlich, dass nicht mehr Aktuelles von einigen Mitgliedern als neuester Stand wiedergegeben wird oder aus Halbwahrheiten vermeintliche Tatsachen werden.

Rückkehr zur Sachlichkeit

Die Diskussion, ob die Ortsverbände nun einen Tarif für Ortsvereine verdienen oder nicht, könnte zwischen Parteien und Verein sachlich geführt werden. Um ein Gesprächspartner der Parteien sein zu können, müsste der Förderverein aber erst einmal im eigenen Haus aufräumen. Über einen Wechsel an der Vereinsspitze nachzudenken, ist jetzt ein Gebot der Stunde.