Es gab schon viele Protestveranstaltungen gegen den Nordostring, doch die Idee einer Straßenverbindung von Waiblingen nach Kornwestheim ist nicht totzukriegen Foto: Susanne Kern

Die Mehrheit des regionalen Verkehrsausschusses schlägt dem Bund vor, den Nordostring und den Filderaufstieg wieder auf die Liste der geplanten Straßenbauprojekte zu nehmen. Das ist zwar aussichtslos, aber richtig, meint Verkehrsexperte Alexander Ikrat in seinem Kommentar.

Stuttgart - Es ist nicht davon auszugehen, dass das Bundesverkehrministerium Straßenbauprojekte in sein Programm aufnimmt, die die Kollegen vom Landesverkehrministerium nicht haben wollen. Insofern ist es ein aussichtsloses Unterfangen des Verbands Region Stuttgart, den Nordostring und den Filderaufstieg jetzt noch einmal vorzuschlagen. Selbst wenn sich der Aufwand im jeweils deutlich dreistelligen Millionenbereich rechnerisch lohnen sollte, spricht doch so viel dagegen, dass die Planungen auch weiterhin in den Schubladen liegen bleiben dürften.

Allerdings macht es die Mehrheit der Regionalversammlung dennoch richtig, wenn sie die Großprojekte nicht aus den Augen verliert. Fakt ist, dass der Ballungsraum ein großes Stauproblem hat. Das lässt sich tagtäglich auf der A 8 und der A 81 beweisen. Fakt ist auch, dass nicht alle Autofahrer in die S-Bahn umsteigen werden, die ihrerseits längst am Rande ihrer Kapazitäten angelangt ist.

Wenn die Regionalräte der Meinung sind, dass diese Straßen der beste Beitrag zur Lösung der Stauprobleme seien und dies durch Gutachten belegt wird, müssen sie sich für sie einsetzen. Schließlich sind die Räte dem Wohle aller Bürger in der Region verpflichtet und nicht dem der jeweiligen Regierung in Bund oder Land.