Großer Jubel: MTV-Turner feiern die Meisterschaft. Foto: Pressefoto Baumann

Der Schachzug, in die Qualität des Kaders in der Breite zu investieren und bei den Männern nicht mehr nur die Spitzenturner im Blick zu haben, führte nicht nur zur deutschen Meisterschaft – er war auch bemerkenswert mutig.

Stuttgart - Wer nach einer missratenen Saison die richtigen Schlüsse zieht und keinen Stein auf dem anderen lässt, der beweist nicht nur Mut und Weitblick – er hat den Erfolg in der neuen Runde verdient. Beim MTV Stuttgart ist das nicht anders. Der Schachzug, in die Qualität des Kaders in der Breite zu investieren und bei den Männern nicht mehr nur die Spitzenturner im Blick zu haben, führte nicht nur zur deutschen Meisterschaft – er war auch bemerkenswert mutig. Die Frauen des MTV dienten da fast schon als Vorbild, sie sind seit Jahren spitze, weshalb der Doppeltriumph nun möglich war.

Der Erfolg passt ins Bild, das Stuttgart im Turnen abgibt. Zweimal deutscher Meister, dazu ideale Trainingsbedingungen im Kunstturnforum, wo obendrein hoch qualifizierte Trainer wie Waleri Belenki arbeiten. Sie fördern dabei nicht nur die Spitzenturner, sondern auch Nachwuchskräfte. Stuttgart macht große Sprünge – wenn man so will, ist die Stadt das Turn-Mekka der Republik. Am kommenden Wochenende steigt als Sahnehäubchen noch der mit internationalen Topstars gespickte DTB-Pokal in der Porsche-Arena. All das sind ideale Voraussetzungen, um den Standort zu stärken. Weshalb Stuttgart die eigenen Steilvorlagen weiter nutzen sollte.