WFV-Pokalsieger mit TV-Präsenz: Die Mannschaft des FV Ravensburg Foto: Baumann

Der „Finaltag der Amateure“ im TV war ein voller Erfolg – für den Fußball und die Fernsehmacher. Für andere dagegen bedeutete die Übertragung eine herbe Niederlage, schreibt Dirk Preiß.

Stuttgart - Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Den Kickern jenseits der deutschen Profiligen sei Aufmerksamkeit durchaus gegönnt. Und auch ein Fernsehsender darf darauf schauen, was Quote bringt und was nicht. So haben am Samstag bis zu 1,37 Millionen Menschen in der ARD den „Finaltag der Amateure“ angeschaut, die Konferenzschaltungen zwischen den 17 Landespokalendspielen. Ein schöner Erfolg für Amateurkicker und TV-Macher. Aber auch eine herbe Niederlage.

Für all jene Sportler nämlich, die schon jetzt im Schatten des Fußballs um jede Sekunde Übertragungszeit kämpfen müssen – oder diesen Kampf schon lange verloren haben. Rund acht Stunden Sendezeit hat die ARD am Samstag freigeräumt und damit doch ein Zeichen gegen die Vielfalt des Sports gesetzt. Auch andere Sportarten befinden sich in der entscheidenden Saisonphase, spielen Play-offs oder finale Partien, oft allerdings unter Ausschluss der TV-Öffentlichkeit.

Nun ist die Frage schwer zu beantworten: Schaut die anderen Sportarten keiner, weil sie nicht übertragen werden – oder werden sie nicht übertragen, weil sie keiner schaut? Sicher dagegen ist: Nicht nur der Fußball bietet spannende und attraktive Wettbewerbe. Diese in den Tagen zwischen Bundesligasaison und EM umfangreich auf den Bildschirm zu bringen, wäre zumindest eine Möglichkeit gewesen. Zum Beispiel am „Finaltag des Sports“.

dirk.preiss@stzn.de