Bastian Schweinsteiger schoss seine Bayern mit dem 1:0 gegen Hertha BSC zum Titel Foto: Getty

Die 25. Deutsche Meisterschaft ist für den FC Bayern München längst nichts mehr besonderes. Die Bayern streben nach höheren Zielen, und der Fußball-Bundesliga droht Langeweile, meint Sportredakteur Jochen Klingovsky.

München - Was andernorts die Nachricht des Jahres wäre, ist in München nur eine Randnotiz. Der FC Bayern ist deutscher Meister – und kaum einen interessiert es. Am wenigsten offenbar Team und Trainer, was nur zeigt: Der FCB hat andere Ziele als Platz eins in der Bundesliga, auch wenn alle im besten deutschen Club immer erzählen, die Meisterschaft sei am wichtigsten.

Was für ein Quatsch! Eine Saison ist für den FC Bayern erst dann ein echter Erfolg, wenn am Ende das Triple steht, ein Rekordumsatz geschafft und es gelungen ist, der Konkurrenz die besten Spieler wegzukaufen.

Die Übermacht des FC Bayern ist für die Bundesliga ein Problem. Es droht die große Langeweile, zumal harte Gegner nicht in Sicht sind. Neid wäre trotzdem fehl am Platze. Die Münchner haben sich ihre Titel und die Millionen auf dem Festgeldkonto hart erarbeitet, nicht von einem Großkonzern oder Milliardär überweisen lassen.

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass sich die Bayern irgendwann selbst ein Bein stellen. Zum Beispiel, indem sie einem Trainer so viel Macht zugestehen, dass er außer Kontrolle gerät. Andererseits: Sollte Pep Guardiola mit dem FC Bayern nicht bald die Champions League gewinnen, gibt es in Jürgen Klopp ja neuerdings eine brauchbare Alternative. Das wäre dann sogar in München mehr als eine Randnotiz.