Ölfeld in China: Die Welt pumpt aus dem Boden, was gerade noch geht Foto: dpa

Das billige Öl ist für die Verbraucher ein Segen – allerdings nur auf kurze Frist, meint Wirtschaftsredakteur Walther Rosenberger. Langfristig werden all jene, die ihr Leben nicht nach nachhaltigen Kriterien ausrichten, zu den Verlierern gehören.

Stuttgart - Aus Verbrauchersicht ist die Rohstoff-Welt in Ordnung. Sie könnte sogar grade nicht besser sein. Diesel notiert dauerhaft unter einem Euro je Liter, Heizöl auf fast schon historisch niedrigem Niveau. Und da die Produktion sehr vieler Konsumgüter vom Öl abhängt , sind die Chancen nicht schlecht, dass die Preise auch bei Sonnencremes oder Turnschuhen unter Druck geraten könnten. So komfortabel und angenehm diese Aussichten auf den ersten Blick erscheinen mögen, so gefährlich sind sie aber auch. Für das Klima beispielsweise sind sie eine Katastrophe.

Überall auf der Welt wird auf Gas gedrückt. In den USA wird derzeit so viel gefahren wie noch nie. In Deutschland boomen schwere Geländewagen und Ölheizungen erleben eine Rennaissance. Zudem brechen wichtige Investitionen weg. Warum auch sein Haus dämmen? Bei den Preisen? Fast scheint es, als drohe das Bemühen für eine energieeffizientere Welt auf halben Weg stecken zu bleiben. Das ist fatal, denn klar ist: Öl und Gas werden wieder teurer. Und wenn es dazu kommt, dürften die Preissprünge massiv sein. Im Vorteil werden dann all jene sein, die den derzeitigen Verlockungen des billigen Öls nicht gefolgt sind.