Mehr Transparenz täte den Landwirten gut. Foto: factum/Granville

Mit einer Medienschelte machen die Bauern es sich zu einfach. Die Ursachen der Verfehlungen liegen in den Marktstrukturen.

Schwieberdingen - Zugegeben: Journalisten sind Alarmisten. Dieses Bonmot gilt heute noch viel mehr als noch zu Schopenhauers Zeiten. Probleme und Verfehlungen der eigenen Branche aber einer allzu hysterisierenden Medienlandschaft anzulasten, ist weder zielführend noch richtig. Denn die Ursachen liegen woanders.

Durch seine Marktmacht kann der Lebensmittelhandel den Landwirten die Preise diktieren. Immer höhere Anforderungen werden gestellt, ohne dass dabei eine höhere Vergütung für die Landwirte raus-springt. Und der Verbraucher freut sich über die Billig-Preise. Kein Wunder, dass Lebensmittelfälschungen wie gepanschtes Olivenöl oder Plastikteile in Reis zunehmen. Die Verfehlungen Einzelner nehmen dann eine ganze Branche in Haft.

Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Bauern im Ländle Transparenz und Regionalität als ihre Stärken hervorheben, um das Vertrauen der Kunden gar nicht erst zu verlieren. Und vielleicht ändert sich dann endlich auch etwas am Preisbewusstsein der Verbraucher.