Betrüger müssen künftig harte Strafen fürchten Foto: dpa

Jahrelang zierten sich die meisten deutschen Sportorganisationen und – verbände, im Kampf gegen Doping rigoroser vorzugehen. Jetzt scheucht die Politik den Sport vor sich her. Und das ist gut so, sagt unser Sportchef Gunter Barner.

Stuttgart - Was dem Sport nicht gelingt, will die Politik erreichen: Das Kulturgut Sport soll vor den Machenschaften von Betrügern wirksamer als bisher geschützt werden. Der Gesetzentwurf liegt vor, Doping-Betrüger müssen in Zukunft in Deutschland mit harten Strafen rechnen. Das ist zwar gut für die Glaubwürdigkeit des Sports, es ist aber auch eine Bankrotterklärung für seine Organisationen und Verbände.

Jahrelang wehrten sie sich mit teilweise fadenscheinigen Begründungen gegen eine Verschärfung der Doping-Regeln, jetzt werden die zaudernden Funktionäre von der Politik vor sich hergetrieben. Auch, weil sich der Sport dem Eingeständnis verweigerte, mit der Doping-Problematik überfordert zu sein. Jetzt darf sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einem offenen Diskurs nicht weiter verschließen. Nur so lassen sich elementare Fragen beantworten wie die, ob die Beweislastumkehr im Anti-Doping-Kampf des Sports vereinbar ist mit der Unschuldsvermutung im Strafrecht. Ungeklärt ist auch, ob Strafen der Sportgerichte einfach zu denen eines Strafgerichts addiert werden dürfen.

Der Gesetzentwurf des Bundes ist der Beginn einer Entwicklung, die den Sport dauerhaft verändern wird. Das Signal ist klar und eindeutig: Das Kulturgut Sport ist zu wertvoll, um es allein den Funktionären zu überlassen.