Volkswagen-Chef Martin Winterkorn bleibt am Steuer Foto: AP

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn erhält einen Vertrag bis Ende 2018. Nachdem er den Machtkampf gegen Ex-Firmenpatriarch Ferdinand Piëch gewonnen hat, ist das nur konsequent, meint unser Kommentator.

Martin Winterkorn darf weitermachen. Dies steht nach dem Vorschlag des Volkswagen-Aufsichtsratspräsidiums, den Vertrag des 68-Jährigen Vorstandschefs bis Ende 2018 zu verlängern, so gut wie fest. Das komplette Kontrollgremium wird der Empfehlung in seiner Sitzung am 25. September folgen. Die Entscheidung ist nur konsequent, schließlich waren es dieselben Herren, die Winterkorn im Machtkampf mit Ex-Firmenpatriarch Ferdinand Piëch zum Sieg verhalfen.

Ob das Signal für den Konzern tatsächlich das richtige ist, wird sich noch weisen müssen. Denn niemand bestreitet ernsthaft, dass das Unternehmen mit seinen zwölf Marken und weltweit 600 000 Mitarbeitern eine Menge Baustellen hat – von der Schwäche der Kernmarke VW in den USA über die Lkw-Tochter MAN bis hin zur Krise in China.

Doch frische Ideen und langfristige Weichenstellungen sind ohne einen Generationenwechsel kaum möglich. Es wird daher nicht lange dauern, bis die Diskussionen um eine Nachfolge an der Spitze des Konzerns wieder beginnen. Wenn Winterkorn klug ist, räumt er spätestens nach der Hälfte der nächsten Amtszeit freiwillig seinen Posten. Denn nichts ist schlimmer für ein Unternehmen als ein alter Herr, der nicht loslassen kann. Ein Lehrbeispiel dafür war Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch.