In ein paar Tagen will US-Präsident Trump seine Klima-Entscheidung bekannt geben. Foto: AP

Dass die USA unter Präsident Trump tatsächlich aus dem Pariser Klimavertrag aussteigen, ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Das ein fataler Rückschlag, nicht nur für die Klimapolitik. Aber es nicht das Ende der Geschichte. Das meint jedenfalls STZ-Autorin Bärbel Krauß

Berlin - Aufschub, ein paar Tage noch, hat der US-Präsident – beziehungsweise sein twitterndes Alter Ego @realDonaldTrump – der Welt an diesem Mittwoch noch gewährt. Erst in wenigen Tagen will er seine Klimaentscheidung bekannt geben, wenn er es sich nicht noch einmal anders überlegt. Aber nach seinem Auftritt in Brüssel bei der Nato und beim G-7-Gipfel in Taormina ist wahrscheinlich selbst bei unverdrossenen Optimisten der Glaube zerstoben, dass doch noch eine Art Pfingstwunder geschehen und klimapolitische Vernunft über den US-Präsidenten kommen könnte.

Schon aus Prinzip wird man die Hoffnung darauf erst zuletzt sterben lassen. Aber Anlass für Zuversicht gibt es eigentlich jetzt schon fast nicht mehr. Und da der Pariser Klimavertrag, wie die Bundeskanzlerin richtig formuliert hat, nicht irgendein internationales Abkommen ist, sondern vielleicht der weitsichtigste und umfassendste Plan zur Zukunftsgestaltung des Planeten, muss die Welt sich auf eine richtig schlechte Nachricht einstellen. Eines allerdings ist kein Automatismus: So fatal der Rückzug der USA wäre, das Ende des internationalen Klimaschutzes würde es nicht bedeuten. Viele Steine, die seit dem Pariser Gipfel beiseite geräumt schienen, würden dem Fortschritt wieder im Wege liegen. Sie wieder zu beseitigen ist Sisyphusarbeit.