Trauernde wünschen sich einen würdigen Abschied vom Verstorbenen Foto: dpa

Es stürmt, es regnet es ist kalt. Trauernde stehen vor der überfüllten oder in der offenen zugigen Aussegnungshalle. Ein solche Abschied ist unzumutbar, kommentiert Eva Funke.

Stuttgart - Es stürmt, es regnet, es ist kalt. Trauernde stehen vor der überfüllten oder in der offenen, zugigen Aussegnungshalle. Die letzten Worte des Pfarrers weht der Wind ungehört davon oder sie werden von einem vorbeifahrenden Lkw übertönt. Und die Trauergemeinde wäre froh, wenn der Abschied bald rum wäre.

Das Argument des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, dass solche Situationen selten sind, darf keine Rechtfertigung dafür sein, nichts mehr in die Aussegnungshallen zu investieren. Eine Bestattung, bei der die Trauergemeinde den Unbilden der Witterung ausgesetzt ist, ist in jedem einzelnen Fall unzumutbar für die Angehörigen, aber auch für die Trauergäste. Zumal die, die öfter auf Beerdigungen gehen, in der Regel in einem Alter sind, in dem das Stehen anstrengt.

Die Verantwortlichen wären gut beraten, den unwürdigen Zustand schnell zu beenden. Denn die Stadt verdient gut an den Bestattungsfeiern. Die Aufbahrung kostet um die 100 Euro pro Tag, die halbe Stunde in der Feierhalle 298 Euro. Dafür gibt es im Fünf-Sterne-Hotel eine Übernachtung mit Frühstück. Angefangen werden kann mit dem Putzen. Schmuddelige Räume sind unentschuldbar.