Baustelle Hauptbahnhof Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Oberbürgermeister Fritz Kuhn ist auf dem richtigen Weg: Seine pragmatische Einstellung stimmt. Aber auch, dass er bei wichtigen Fragen aufpasst. Brandschutz und der Schutz der Mineralquellen zum Beispiel haben oberste Priorität, findet unser S 21-Experte Konstantin Schwarz.

Stuttgart - Die Marschrichtung, die OB Fritz Kuhn (Grüne) bei den nächsten Gesprächen mit Bahn-Vorstand Volker Kefer einschlagen will, ist richtig: Wo immer möglich, muss die Stadt dem Konzern helfen, das Kosten- und Termindesaster beim Projekt Stuttgart 21 zu begrenzen. Das liegt im eigenen Interesse, denn Kuhn und der Gemeinderat wollen die alten Gleisanlagen so bald wie möglich für den Wohnungsbau frei bekommen.

Verkehrsachsen müssen erhalten bleiben

Auf der anderen Seite muss die Unterstützung dort Grenzen haben, wo übergeordnete Ziele gefährdet sind. Die Sicherheit der Mineralwasser-Quellen kann genauso wenig verhandelbar sein wie Brandschutzthemen. Den letzten Punkt hat die Bahn aber nicht erwähnt. Beim Schlossgarten denken die Experten jedoch darüber nach, mehr Baugruben gleichzeitig zu öffnen.

Genauso wichtig wie die Sicherheit ist das Funktionieren der Hauptverkehrsachsen um den Bahnhof. Die Umleitungen um die Baustelle gleichen schon jetzt einem Labyrinth. Zusätzliche Engstellen kann das Straßensystem nicht verkraften. Wer nicht den täglichen Kollaps will, muss alle Fahrspuren erhalten. Auch bei diesem Thema will der Pragmatiker Kuhn eine rote Linie ziehen. Kefer kann im Rathaus also nicht auf Rabatte hoffen. Er sollte die S-21-Partner künftig umfassend und rechtzeitig informieren.

konstantin.schwarz@stzn.de