Nicht immer kommt der Rettungswagen rasch – und nicht immer wird der Patient ernst genommen Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Zahl der Notrufe steigt, die Belastung für Disponenten und Mitarbeiter des Rettungsdienstes auch. Dennoch darf es nicht so weit kommen, dass schwerkranke Patienten nicht für voll genommen werden.

Stuttgart - Rettungswagenbesatzungen machen einiges mit. Disponenten in Leitstellen auch. Da hat man es mit wehleidigen Patienten zu tun, die eigentlich zum Hausarzt gehen könnten. Mit Betrunkenen. Mit aggressiven Zeitgenossen. Die Zahl der Notrufe und Einsätze steigt stetig. Auch deshalb, weil immer häufiger der Bürger die Rettungskräfte nicht nur im Notfall alarmiert, wie es eigentlich der Fall sein sollte.

Dennoch müssen die Helfer jeden Notruf ernst nehmen. In der Leitstelle wie im Einsatz draußen. Wie sich jetzt zwei DRK-Leute verhalten haben, ist indiskutabel. Einem schwer leidenden Mann in Vulgärsprache nahezubringen, er möge doch erst mal die Toilette aufsuchen oder die Treppe auf und ab laufen, geht nicht. Auch nicht am Ende einer langen Schicht.

Mancher bezweifelt jetzt, dass es sich bei solchen Vorkommnissen nur um Einzelfälle handelt. Doch selbst, wenn es so ist – jeder Fall ist einer zu viel. Denn im Zweifel kann er Leben kosten.