Eine Frau demonstriert mit einer Sitzblockade vor der Polizei an der Messe Foto: 7aktuell.de/Gerlach

Gewaltbereite Demonstranten liefern die Bilder, die sich die Mitglieder der AfD wünschen, kommentierte Franz Feyder.

Das sind die beiden Seiten der Medaille, die am Stuttgarter Flughafen gegen den Parteitag der AfD protestieren: Junge Leute im pinkfarbenen Tüllröckchen, die vor einem Wasserwerfer sitzen und ihre Trommeln schlagen. Senioren, die Schilder emporrecken: „AfD ist wie 1933“ – dem Datum der Machtergreifung Hitlers. Und Fluggäste, die ihre Koffer zu den Terminals ziehen, sprechen Demonstranten wie Polizisten Mut zu.

Aber da sind auch jene, die Steine und Böller auf Polizisten werfen. Die Delegierte des Parteitages schupsen, festhalten, ringen. Die den Eindruck erwecken, sie seien nur nach Stuttgart gekommen, weil hier und heute in Deutschland die größte Möglichkeit besteht, Gewaltfantasien auszuleben.

Vor allem sie liefern die Bilder, die sich viele von denen wünschen, die von 1000 Polizisten geschützt heute und am symbolträchtigen 1. Mai ein Grundsatzprogramm beschließen wollen. Ein Programm, dass – wird es Realität – nicht weniger als sieben Mal die deutsche Verfassung ändern wird. Und damit für Deutschland so bedeutsame Grundrechte wie Religions- und Meinungsfreiheit einschränken soll.

Mit Gewalt ist die AfD nicht zu stoppen

Nicht zu diskutieren ist: Gewalt ist kein Konzept, mit dem die AfD zu stoppen ist. Aber eines ist ebenso sicher: Der 1. Mai ist traditionell der Tag, der den Gewerkschaften gehört. Ein Tag, den autonome Gruppen oft nutzen, um Gewalt auszuleben. Nur zwei Mal haben in der Geschichte Deutschlands an diesem Tag Parteitage stattgefunden. 1987 und 1992 haben an diesem Tag die Grünen getagt.

Wenn eine rechtspopulistische Partei an diesem Tag einen Parteitag veranstaltet, dann tut sie damit alles, um die Bilder zu bekommen, die sie sich wünscht: Steine werfende Chaoten, Polizisten, die Pfefferspray versprühen. Damit spielt die AfD leichtfertig provozierend mit der Gesundheit derer, die er angeblich schützen will: der deutscher Staatsbürger und Polizisten.

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