Polizisten im Fußballstadion Foto: dpa

Sollten Bundesliga-vereine für die Kosten der Polizei-Einsätze aufkommen? Nein, meint unser Kommentator. Es gehört zum gesetzlichen Auftrag der Polizei, bei Großveranstaltungen für Sicherheit zu sorgen.

Stuttgart - Die Debatte wird nicht zum ersten Mal geführt: Wenn die Polizei in Baden-Württemberg für die Sicherheit des Vergnügens Fußball einen so hohen Personalaufwand betreiben muss, sollten da nicht auch die Bundesligavereine zur Kasse gebeten werden? Immerhin geht es pro Saison um Personalkosten von 9,2 Millionen Euro!

Man könnte sagen, dass sich die Politik nicht an das Thema traut, weil die Fußball-Lobby deutlich stärker ist. Bremen wurde für den Versuch, die Bundesliga-Vereine an den Kosten zu beteiligen, ins Abseits gestellt. Das Qualifikationsspiel Deutschland gegen Gibraltar im November 2014 fand in Nürnberg statt.

Doch es gibt gute Gründe, es bei der bisherigen Regelung zu belassen. Es gehört zum gesetzlichen Auftrag der Polizei, bei Großveranstaltungen für Sicherheit zu sorgen. Wer bei Bundesliga-Vereinen abkassieren will, muss begründen, warum das auf Fußball beschränkt sein soll. Da gäbe es noch andere Großveranstaltungen – wie Cannstatter Volksfest oder Deutschen Kirchentag. Wollen wir das?