Das EU-Parlament plädiert für eine Beschneidung der Rechte von Google. Wird damit der US-Konzern bestraft oder der Verbraucher?, fragt sich Wirtschaftsredakteur Klaus Köster.

Stuttgart - In einigen EU-Ländern laufen 90 Prozent aller Suchanfragen über Google. Das liegt daran, dass die Suchmaschine offenbar aus Sicht fast aller Nutzer mit Abstand die besten Ergebnisse liefert.

Wenn sich das EU-Parlament nun für eine Beschneidung von dessen Marktmacht einsetzt, muss es gut aufpassen, dass es den US-Konzern nicht für seinen Erfolg bestraft – und auch nicht dem Verbraucher, dem die Google-Suche viel Arbeit erspart.

Dennoch ist es richtig, Google in seine Schranken zu weisen. Denn das Unternehmen, das inzwischen der Torwächter zum Internet geworden ist, bevorzugt bei der Suche eigene Angebote, etwa fürs Online-Shopping und nutzt damit seine Marktmacht, um Konkurrenten zu schädigen.

Der diskriminierungsfreie Zugang für Wettbewerber aber wird zu Recht auch anderen Monopolisten abverlangt – etwa Stromkonzernen und der Telekom. Mehr Fairness bei der Suche macht Google nicht schlechter – sehr wohl aber fairer.