Wer sich eine Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart nicht leisten kann, findet über die städtischen Hilfen Unterstützung Foto: dpa

Freier Zugang zur Kultur hängt nicht am freien Eintritt. Wer eine Ausstellung besuchen will, aber nicht das Geld für eine Eintrittskarte hat, findet über die städtischen Hilfen Unterstützung. Viel dringender ist die selbstverständliche Verankerung von Kunst und Kultur in den künftigen Ganztagsschulkonzepten, meint Nikolai B. Forstbauer.

Stuttgart - Generell kostenloser Eintritt zu Kulturveranstaltungen in der Landeshauptstadt – wäre das nicht schön, sinnvoll und wegweisend? Immer wieder einmal wird darüber diskutiert – und immer wieder wird schnell klar: Weder die Kultureinrichtungen selbst noch die Stadt Stuttgart können auf die Einnahmen verzichten. Im Gegenteil: Aktive Förderung gibt es für Einrichtungen, die über Eintrittsgelder auch eigene Einnahmen erwirtschaften.

Widerspricht aber der Ticketverkauf nicht der Forderung nach einem freien Zugang zur Kultur für alle? Die Frage ist richtig und geht doch am eigentlichen Thema vorbei. Wer etwa wirklich eine Ausstellung besuchen will, aber nicht das Geld für eine Eintrittskarte hat, findet über die städtischen Hilfen Unterstützung. Viel dringender ist die selbstverständliche Verankerung von Kunst und Kultur in den künftigen Ganztagsschulkonzepten.

Stuttgarts Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann geht deshalb zu Recht in die Offensive. Die Kultureinrichtungen in der Landeshauptstadt sollen Partner der Schulen werden. Damit rückt die Teilhabe an Kultur für alle deutlich näher.

Der Ball liegt nun bei den Kultureinrichtungen. Verlässlichkeit ist das Stichwort. Und so kann die Antwort auf die Initiative von Susanne Eisenmann nur sein, die Partnerschaft mit den Schulen institutionsübergreifend zu organisieren. Viele Einzelangebote gibt es schon jetzt – wirklich wirken aber kann Kulturteilhabe für alle nur in einem bewusst gelebten Ganztagsschulkonzept.

n.forstbauer@stn.zgs.de