Die Freifunker wollen Bürger und Touristen mit freiem WLAN in Stuttgart beglücken Foto: dpa

Die Vision der Freifunker verdient Unterstützung. Auch von der Stadt Stuttgart, findet Lokalredakteur Martin Haar.

Stuttgart - Die Idee von einem freien und kostenlosen Bürgernetz hat Charme. Jeder könnte immer und überall in Stuttgart mit seinem mobilen Endgerät ins Internet. Also auch diejenigen, die sich keinen Vertrag mit einem kommerziellen Internet-Anbieter leisten können. Man denke an Schüler, sozial Schwache oder auch an Asylsuchende. Nicht zuletzt Touristen aus aller Welt würden so ein Angebot in Stuttgart sehr attraktiv finden.

An die WLAN-Versorgung der Flüchtlinge denken auch die Stuttgarter Piraten und die Mitglieder des Vereins Freifunk Stuttgart. Aber die Freifunker treibt noch ein weiterer Gedanke an. Es ist der Gedanke des Teilens. Also eine alternative Konsumform, die zuletzt durch Firmen wie Uber in Verruf gekommen ist. Doch in der ursprünglichen Idee hat der Teil-Gedanke immer noch viele Anhänger. Martin Weitzman, ein Ökonom von der Harvard University, hat diesem Ansatz den Namen Share Economy gegeben. Er versteht darunter, dass sich der Wohlstand für alle erhöht, je mehr unter allen Marktteilnehmern geteilt wird.

In einer Zeit, in der viele begreifen, dass grenzenloses Wachstum nicht gleichzeitig zu immer mehr Wohlstand für alle führt, gewinnt das Prinzip des Teilens an Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb verdient die Vision der Freifunker Unterstützung. Auch von der Stadt Stuttgart.