Haben gut lachen, trotz relativ geringem Gehaltszuwachs: Dieter Zetsche (Mitte), der Vorstandsvorsitzende des Automobilkonzerns Daimler AG, mit Wolfgang Bernhard (Vorstand Nutzfahrzeuge, links) und Bodo Uebber (Vorstand Finanzen) Foto: dpa

Der Daimler-Konzern ist voll in der Erfolgsspur. Trotzdem: Die (ohnehin üppigen) Gehälter der Spitzenmanager bei Daimler steigen nur moderat. Das ist auch gut so, kommentiert Wirtschaftsredakteur Michael Gerster.

Stuttgart - Für Daimler war es ein Jahr wie aus dem Bilderbuch. Ob beim Absatz, Umsatz oder Gewinn: Überall erreichte der Stuttgarter Autobauer 2014 Rekordwerte. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt der Strategie von Konzernlenker Dieter Zetsche.

Mit Modellpremieren im Monatstakt, dem sportlicheren Design und einem eisernen Sparprogramm hat er das Unternehmen auf Erfolg getrimmt. Nach teilweise schwierigen Jahren geht die Saat nun voll auf. Das für 2020 gesteckte Ziel, die Dauerrivalen BMW und Audi im Rückspiegel zu sehen, ist durchaus realistisch.

Einer, der beim Gehalt von diesem Erfolg nur noch wenig profitiert, ist der Chef selbst. Gerade mal gut 100 000 Euro mehr hat Dieter Zetsche verdient – auch wenn die endgültige Summe wegen des komplizierten Systems der Auszahlungen erst in vier Jahren feststehen wird.

Anders als bei allen anderen Vorstandsmitgliedern ist seine Grundvergütung unverändert geblieben – offenbar auf Wunsch des Aufsichtsrats. Und weil einige Regeln verschärft wurden und die Ziele mit zunehmendem Erfolg schwerer zu erreichen sind, hat sich auch bei den Bonuszahlungen und Aktienoptionen nicht viel getan.

Mitleid mit dem Daimler-Chef muss angesichts eines Jahresgehalts von über acht Millionen Euro niemand haben. Der Weg des Unternehmens ist der richtige: Selbst wenn es noch so gut läuft, dürfen die ohnehin hohen Gehälter keine obszönen Sprünge mehr machen. Schließlich sind die Zeiten, als Daimler von Mitarbeitern und Öffentlichkeit in erster Linie als Selbstbedienungsladen für profitgierige Topmanager wahrgenommen wurde, noch gar nicht so lange her.

Die erreichbare Höchstgrenze für Zetsches Gehalt liegt übrigens bei knapp über zehn Millionen Euro. Auch für ihn ist also noch ein bisschen Luft nach oben.