Positives Beispiel: der neue Kunstrasenplatz an der Katharinenstraße Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Kinder und Jugendliche, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht im Verein kicken wollen, haben in Stuttgart ein Problem. Die Bolzplatz-Situation in der Stadt sei beschämend, findet unser Kommentator Nils Mayer.

Stuttgart - Fußball ist Volkssport Nummer eins in Deutschland. Auch in Stuttgart. Doch Kinder und Jugendliche, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht im Verein kicken wollen, haben ein Problem. Die Bolzplatz-Situation ist über alle Stadtbezirke hinweg beschämend.

Auf dem Papier gibt es mit rund 130 Spielfeldern eigentlich genug. Doch die meisten Beläge sind in einem verheerenden Zustand. Zwar gibt es wenige positive Beispiele wie den neuen Kunstrasenplatz im Leonhardsviertel für Jugendliche und junge Erwachsene oder das Spielfeld mit Holzhackschnitzel in Vaihingen für Kinder. Doch diese können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Den Mitarbeitern des Garten-, Forst- und Friedhofsamts ist jedoch kein Vorwurf zu machen. Sie tun, was sie können. Oft ist das Problem, dass die Bolzplätze einfach runtergekommen sind.

Die maroden Plätze sind nicht nur schlecht fürs Image der Stadt. Hobbykickern, die dennoch darauf spielen, drohen Verletzungen. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter dem Missstand. Gut deshalb, dass der Jugendrat laut die Stimme erhebt und auf die frustrierende Situation hinweist. Die Stadträte müssen die Jugendlichen endlich wahrnehmen.

Stuttgart bezeichnet sich selbst nicht nur als kinderfreundlich, sondern auch als Sportstadt. Und Breitensport sei mindestens so wichtig wie der Spitzensport. Wer das behauptet, muss sich auch der Verantwortung stellen – und deutlich mehr in alte und neue Bolzplätze investieren.