Vor Kurzem wurde nach langen Diskussionen das Dreiecksplätzle in Kaltental umgestaltet. Mehr ist in dem Stadtteil in den letzten Jahren nicht gemacht worden. Foto: Alexandra Kratz

Das derzeitige große Engagement der Bürgerschaft ist eine ideale und auch notwendige Grundlage für ein Sanierungsgebiet.

S-Süd - Kaltental fehlt eine Ortsmitte. Der Stadtteil ist durchtrennt von der Stadtbahnlinie und der Böblinger Straße. Aufgrund der topografischen Lage fühlen sich die Kaltentaler oft weder dem Süden noch Vaihingen zugehörig. Zudem ist der Stadtteil in den letzten Jahren infrastrukturtechnisch ins Hintertreffen geraten. Nahversorgung, Krippenplätze, Post- oder Bankfilialen – für fast alles müssen die Kaltentaler in die benachbarten Bezirke fahren. Dabei ist der Stadtteil aufgrund der niedrigeren Immobilienpreise und der Ein- und Zweifamilienhausstruktur gerade für junge Familien interessant. Aber die wollen ein attraktives Umfeld.

Seit Jahren ist eine städtebauliche Aufwertung des Stadtteils im Gespräch. Nichts passiert. Zurecht kommen sich die Kaltentaler längst wie ein vergessener Stadtteil vor. Dennoch haben sich einige Bürger nicht abschrecken lassen und engagieren sich, um gemeinsam ihren Stadtteil schöner zu machen. Das reicht jedoch nicht! Auf finanzielle Unterstützung der Stadt Stuttgart, eben in Form eines Sanierungsgebietes, sind die Bürger angewiesen. Denn der Einsatz der Bürger ist keineswegs selbstverständlich.

Die Stadt täte also gut daran, diesen bürgerschaftlichen Aufschwung in Kaltental nun auch zu nutzen. Logischerweise wäre zumindest die vorbereitende Untersuchung für ein Sanierungsgebiet daher der nächste Schritt. Und der muss zeitnah geschehen. Sonst verpufft das Engagement. Und Kaltental bleibt auf ewig vergessen.