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Der Stresstest ist verschoben - das dient Akzeptanz von Stuttgart 21, sagt Jörg Hamann.

Stuttgart - Es war also doch noch Luft im Stresstest-Fahrplan: Nicht, wie von Bahn-Chef Grube im Interview mit unserer Zeitung behauptet, am 15. Juli, sondern erst am 31. Juli müssen Tunnelarbeiten für Stuttgart 21 über 750 Millionen Euro vergeben werden. Die S-21-Gegner haben sich Zeit für die Bewertung der umfänglichen Stresstest-Daten hart erkämpft, die ihnen die Bahn längst hätte gewähren können. Ein weiterer Kratzer in der ohnehin ramponierten Glaubwürdigkeit des Staatskonzerns.

Die Präsentation des Stresstests zu verschieben war dennoch richtig: Qualität vor Geschwindigkeit - wenn die Akzeptanz des Tiefbahnhofs verbessert werden soll, muss überzeugend nachgewiesen werden, wie viele Züge dieser verkraftet. Dazu gehört auch, dass berechtigte Fragen der Projektgegner befriedigend beantwortet und nützliche Hinweise aufgegriffen werden. Schließlich hilft konstruktive Kritik, die Tauglichkeit des künftigen Bahnknotens zu verbessern.

Für dessen Stresstest haben sich zwar Termine geändert, nicht aber die Spielregeln: Die Schweizer Firma sma bewertet die Leistungsfähigkeit des Durchgangsbahnhofs - abschließend. Alle hätten diesen Gutachter akzeptiert, sagt Schlichter Geißler. Immerhin. Dann sollten auch alle das Ergebnis akzeptieren.