Fünf WM-Titel und eine Silbermedaille: Laura Dahlmeier ist die Strahlefrau der Biathlon-WM in Hochfilzen. Foto: AFP

Im Sog von Mehrfach-Weltmeisterin Laura Dahlmeier hat das deutsche Biathlon-Team bei der WM in Hochfilzen überzeugt. Damit, meint unser Reporter Jürgen Kemmner, bleibt die Sportart Publikumsmagnet Nummer eins im Winter.

Hochfilzen - Siebenmal Gold, einmal Silber – Platz eins im Medaillenspiegel von Hochfilzen. Die Biathlon-Nation Nummer eins heißt Deutschland, und zwar sowohl in der Publikumsgunst als auch im sportlichen Bereich. Das allgemeine Interesse am Zweikampf aus Skilanglauf und Schießen wird kaum sinken.

Fünf Medaillen waren das Ziel des Deutschen Skiverbands, es wurde übertroffen – wobei der Hinweis nicht fehlen darf: Von den acht Plaketten wurden vier allein von Laura Dahlmeier gewonnen, bei zwei weiteren hat sie mitgewirkt. Nur Benedikt Doll und Simon Schempp haben sich ihre Titel ohne die Bayerin erkämpft. Dahlmeier hat sich in Hochfilzen zur Königin gekrönt. Fünf Jahre nach Magdalena Neuners bedauertem Rücktritt mit 25 Jahren haben die Winter-Duathleten wieder eine mehrfache Weltmeisterin. Dahlmeier ist ein anderer Charakter als Neuner – aber einer, der nicht minder liebenswert und facettenreich ist und der hervorragend zum Liebling der Massen taugt. Ein Volltreffer.

Der Nachwuchs hat ehte Vorbilder

Die Strahlkraft Dahlmeiers schlägt einen weiten Schatten, darin stehen die anderen deutschen Skijäger. Die Frauen haben im Sog ihrer übermächtigen Frontfrau weitgehend überzeugt, und auch die lange schwächelnden Männer, die sich nach Dolls Überraschungs-Titel nun noch mit Schempps erstem Einzel-Titel schmücken dürfen, haben auf der WM-Zielgeaden aufgedreht – es wäre mit ein wenig mehr Treffsicherheit noch mehr möglich gewesen. Dahlmeier, Doll, Schempp – das deutsche Biathlon hat beste Voraussetzungen, die Spitzenposition zu festigen, und in der kleinen Bayerin marschiert eine sympathische Frontfrau voraus, die für die Fans und auch für den Nachwuchs ein echtes Vorbild gibt.