Das Verhältnis von privaten und öffentlichen Busanbietern verschiebt sich. Foto: StZ

Bei der Oberleitungstechnik können private Busunternehmer mit dem SVE nicht mehr mithalten. Für sie beginnen schwierige Zeiten.

Esslingen - Vielleicht ist es noch altes Reichsstadt-Denken, aber die Esslinger sind sehr oft eigene Wege gegangen. Als sämtliche Kommunen ihre Straßenbahnen durch Dieselbusse ersetzten, hat Esslingen einen elektrischen Oberleitungsbus weitergeführt, damals auch auf Druck der Bürgerschaft hin. Dieser eigene Weg ist ein Alleinstellungsmerkmal geworden, und dieses Merkmal ist jetzt der wichtigste Posten in der Diskussion über die Abgase in der Stadt. Je mehr Elektrobusse, desto weniger Abgase. Esslingen hat damit die Chance, unter die Grenzwerte für Stickoxid zu kommen. Deswegen ist es folgerichtig, die Strecken für Elektrobusse auszubauen. Die vielen durchaus heftigen Steigungen im Stadtgebiet schaffe ein reiner Batteriebus nicht, sagt die Stadtverwaltung,. Deswegen braucht es Oberleitungen. Die wiederum kann niemand wirtschaftlich betreiben. Weder die private, noch die öffentliche Hand, weswegen der SVE ein Zuschussbetrieb ist.

Die Verlierer sind die privaten Busunternehmen, denen immer weniger Fuhren zum Leben übrig bleiben werden. Vielleicht ist in zehn Jahren die Technik so weit fortgeschritten, dass reine Batteriebusse überall im Stadtgebiet eingesetzt werden können und die Oberleitungen unnötig werden. Dann wären die Privaten wieder mit im Spiel. Solange müssen sie in Esslingen versuchen durchhalten.