Verabschiedet sich vom deutschen Handball: Bernhard Bauer Foto: dpa

Bernhard Bauer ist nach nur 548 Tagen von seinem Amt als Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB) zurückgetreten. Für unseren Sportredakteur Jürgen Frey ist das ein großer Verlust für den DHB und ein Tiefschlag für die gesamte Sportart.

Stuttgart - Bob Hanning sprüht vor Ideen. Er macht sogar den Frauen und Kindern seiner Handballer zum Geburtstag Geschenke. Doch der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB) ist auch der knallharte Macher mit einem besonders ausgeprägten Geltungsbedürfnis, der nicht nach links oder rechts schaut. Nun hat er mit seinen Alleingängen den wichtigsten Mann aus dem Amt befördert: Der Rücktritt von Präsident Bernhard Bauer ist ein großer Verlust für den DHB, ein Tiefschlag für die gesamte Sportart.

Der ehemalige Bundesliga-Torwart ist ein sensibler Mensch, ein Teamplayer, für den eine vertrauensvolle Zusammenarbeit über allem steht. In seiner kurzen Amtszeit als DHB-Chef hat er viele positive Akzente gesetzt: Er hat den Verband modernisiert und durch Anstellung hauptamtlicher Kräfte professionalisiert. Er half entscheidend mit, das ramponierte internationale Ansehen aufzupolieren und das Verhältnis zur Bundesliga zu verbessern. Auch sportlich war eine positive Entwicklung festzustellen, und selbst für die schwierige finanzielle Lage des Verbandes hatte der Leonberger pragmatische Lösungsvorschläge.

Dass er trotz dieser positiven Aspekte das Handtuch warf, das zeigt, wie tief Bauers Frust sitzt. In seinen schlimmsten Vorahnungen hatte er dieses Ehrenamt nicht mit so vielen negativen Emotionen besetzt erwartet. Das Schlimme für den Handball: Es ist kein besserer Mann in Sicht. Jetzt ist der Ideenreichtum von Bob Hanning gefragt.