Bei dem Projekt engagieren sich zum Beispiel Flüchtlinge mit guten Englischkenntnissen. Foto: Archiv Sägesser

Die Körschtalschule erbat 1000 Euro vom Bezirksbeirat Plieningen/Birkach – für ein Lernpatenprojekt mit Flüchtlingen. Der Bezirksbeirat lehnte ab. Nun ist ein privater Spender eingesprungen.

Plieningen - Regine Hahn, die Leiterin der Körschtalschule, ist erleichtert. Die Finanzierung für das Lernpatenprogramm sei dank einer privaten Spende in der Höhe von 700 Euro gesichert, sagt sie. Bei dem Programm engagieren sich Flüchtlinge zum Beispiel mit guten Englischkenntnissen an der Schule.

Sie üben mit den Schülern zum Beispiel in Konversationsstunden, wie sie sich auf Englisch unterhalten können. Dafür sollen sie wie alle Ehrenamtliche, die an Schulen arbeiten, eine Aufwandsentschädigung erhalten. Diese entspricht 7,50 Euro, erklärte Hahn den Bezirksbeiräten bei ihrer jüngsten Sitzung. Hahn stellte dabei das Programm dem Gremium vor und bat um eine finanzielle Unterstützung aus dem Budgettopf des Bezirksbeirats in Höhe von 1000 Euro. Dies lehnte der Bezirksbeirat ab.

Das Projekt entspreche nicht den Vorgaben

Das Projekt entspreche nicht den Vorgaben, die es für eine Förderung bürgerschaftlicher Aktivitäten gebe, hieß es zur Begründung. Aus den Reihen der Bezirksbeiräte gab es auch Kritik, weil Flüchtlinge für Tätigkeiten in den Asylunterkünften selbst ein weitaus geringeres Entgelt erhielten. So könne Neid unter den Flüchtlingen geschürt werden, meinte ein Bezirksbeirat. Schulleiterin Hahn wies allerdings darauf hin, dass nur ein anerkannter Flüchtling für die Arbeit in Schule in Frage käme. Die Tätigkeit sei deshalb eher als Einstieg in den Arbeitsmarkt zu verstehen und entsprechend zu entlohnen und nicht mit einem Gelegenheitsjob in einem Asylheim zu vergleichen.

Hahn nimmt es gelassen, dass der Bezirksbeirat ihrer Argumentation nicht folgte. „Es ist immer schwierig, wenn es nicht um etwas Gegenständliches geht und um etwas, was sich erst noch entwickeln muss“, sagt sie. Die private Spende sei nun eine große Hilfe. „Wir können schlecht mit jemandem als Lernpate starten, wenn wir nicht wissen, ob wir in einem halben Jahr noch die Mittel dafür haben.“ Seit Beginn dieses Schuljahres gebe es einen Flüchtling, der derzeit als Lehrpate an der Körschtalschule arbeite, sagt Regine Hahn. Er könne nun dank der Spende bis Ende des Schuljahres auf jeden Fall weitermachen, erklärt die Schulleiterin. „Wir werden jetzt durchkalkulieren, ob auch ein zweiter Lernpate noch finanzierbar ist.“