Im Bereich des Königin-Katharina-Stifts in der Stuttgarter Innenstadt will die Polizei in Zukunft mehr Präsenz zeigen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Eltern von Schülern des Königin-Katharina-Stifts in Stuttgart-Mitte sind nach Belästigungen, Bedrohungen und Diebstählen besorgt. Die Polizei will mehr Präsenz zeigen, rät aber zur Besonnenheit.

Stuttgart-Mitte - Nach Übergriffen auf Schüler des Königin-Katharina-Stifts in Stuttgart-Mitte hat sich am Donnerstag die Elternvertretung der Schule geäußert.

Der Vorsitzende des Elternbeirats, Georg Lois, schätzte die Lage im Nachhinein als wenig bedrohlich ein. "Wir haben weder Angst, noch ist der Königin-Katharina-Stift eine Brennpunktschule", sagte Lois auf Anfrage. "Immerhin leben wir in einer Großstadt." Die Elternvertretung sieht sich zudem in der Presse falsch verstanden. "Wir wollen betonen, dass unser Schulklima weiterhin ein sehr gutes ist", heißt es in einer Mitteilung, die die Elternvertretung am Donnerstag veröffentlichte.

Es liegen drei Anzeigen vor

Im Dezember war es zu drei Übergriffen auf Schüler des Gymnasiums gekommen. Bei der Polizei liegen inzwischen drei Anzeigen vor. Einmal wurde einer Elfjährigen das Handy geraubt, einmal wurde ein Elfjähriger mit Pfefferspray besprüht und einmal wurde einem Elfjährigen auf dem Bolzplatz der Schule sein Handy geraubt. In diesem Fall hielten Zeugen eine Gruppe von vier verdächtigen Jugendlichen nach der Tat in der Arnulf-Klett-Passage bis zum Eintreffen der Polizei fest. Zwei Verdächtige wurden vorläufig festgenommen. In den anderen Fällen sind die Beamten nach der Veröffentlichung von Personenbeschreibungen auf Hinweise angewiesen. "Wer die Täter kennt, soll bei der Polizei Anzeige erstatten", sagt Polizeisprecher Thomas Geiger, auch im Hinblick auf die Behauptung in sozialen Netzwerken, die Täter seien unter den Schülern des Gymnasiums bekannt.

Mehr Polizei-Präsenz

Polizeisprecher Thomas Geiger teilt die Einschätzung des Elternbeiratsvorsitzenden Lois. "Es gibt keine erhöhte Gefahr", so Geiger. "Ich würde meine Kinder dort auch bedenkenlos zur Schule gehen lassen." Im Bereich der Schule würde die Polizei nun trotzdem verstärkt Präsenz zeigen - um das Sicherheitsgefühl zu steigern und die Gemüter zu beruhigen.

Schulleiter Franz Baur hatte nach den Vorfällen im Dezember einen Rundbrief an die Eltern geschrieben, in dem er sie auffordert, alles zu melden, was zur Aufklärung der Fälle aus dem Dezember beitragen kann und der Polizei eventuelle neue Vorfällen zu melden. Kinder der fünften bis sechsten Klasse sollen laut Baur zudem die Mittagspausen in der Schule oder auf dem Schulgelände und nicht im Schlossgarten oder auf der Königstraße verbringen. Zu guter Letzt sollten die Schüler auf dem Weg in die Schule und nach Hause kleine Gruppen bilden oder mindestens zu zweit unterwegs sein. Eine schlechte Idee sei das in keinem Fall, pflichtet Polizeisprecher Geiger bei. "Das erhöht natürlich die Sicherheit."