Der Klostersee lädt nach seiner Sanierung wieder Besucher zum Verweilen ein. Foto: Ines Rudel

Die Gemeinde hat am Sonntag den neuen Rundweg um den sanierten Klostersee herum feierlich eingeweiht. Noch in diesem Jahr sollen auf dem Klosterareal weitere Bauarbeiten beginnen.

Denkendorf - Der See und das Kloster sind die Keimzelle unseres Orts“, betonte der Bürgermeister Peter Jahn. Umso mehr freue er sich, dass die monatelangen Bauarbeiten nun abgeschlossen seien. Das Areal sei ein „historischer Schatz“, der zu Denkendorf gehöre. Nun solle dieser „bedeutende Ort“ wieder mehr in den Fokus rücken, sagte Jahn. Vor der Sanierung war das Gewässer wegen starken Pflanzenbewuchses kaum noch zu sehen gewesen.

Der See versprühe Spiritualität. Auch habe er Friedrich Hölderlin inspiriert. Hinzu komme, dass das Denkendorfer Kloster viele Besucher anziehe. Es liegt am Jakobsweg, außerdem steht seit zwei Jahren im Klosterhof eine Stauferstele. Das sind Gedenksteine, die im Rahmen eines Projekts des Komitees der Stauferfreunde an Europas herausragenden Stauferstätten errichtet werden. Das Kloster Denkendorf gehörte einst zum Herrschaftsbereich der Staufer. Die im Mittelalter im Kloster lebenden Mönche hatten ursprünglich sieben Seen angelegt, um darin zu fischen. Heute ist neben dem Klostersee noch der Erlachsee erhalten. Gespeist wird der Klostersee von einer kleinen Quelle.

Die Kosten liegen bei 260 000 Euro

Nun schlängelt sich ein barrierefreier, ebener Weg am Ufer entlang. Auf einem Abschnitt des Rundweges führt sogar ein kleiner Steg über das Gewässer. Die Pflanzen um den Denkendorfer Klostersee herum wurden geschnitten, teilweise auch entfernt, um den Blick auf den See freizugeben. Die Gemeinde Denkendorf hat ihren Klostersee zwischen April und Juli für rund 260 000 Euro sanieren lassen, 160 000 Euro davon gab das Land als Zuschuss.

Über den Winter waren bereits Pflanzen entfernt sowie der See abgelassen und entschlammt worden. Die Fische des Sees mussten für die Sanierung abgefischt werden. Der Fischereiverein Esslingen möchte aber Rotfedern, Karpfen und Schleien wieder ansiedeln – auch damit diese die bereits vorhandenen Mückenlarven fressen. Für das Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner erinnerte der Landschaftsarchitekt Friedrich Eckert daran, dass noch zu Beginn des Jahres ein Rundgang um den See kaum möglich gewesen sei.

Weg führt um Bäume herum

Erst nachdem nun der dichte Pflanzenbewuchs gelichtet worden ist, sei es möglich, das Ufer zu begehen. Der frisch angelegte Weg führe nun um die Bäume herum, die man habe stehenlassen können. Darüber hinaus habe man die Parkplätze des Klosterhofes zu Gunsten eines neuen Platzes für Empfänge einige Meter in Richtung Kirche versetzt.

Der evangelische Pfarrer Rolf Noormann erinnerte ebenfalls daran, dass der Klosterhof nicht immer so schön gewesen sei, wie er nun sei. Der herausgeputzte Klostersee dürfte zukünftig aber zu einem weiteren Anziehungspunkt bei einem Besuch des Klosterhofes werden.

Der Sanierung des Klostersees werden wahrscheinlich noch in diesem Jahr weitere Veränderungen und Bauarbeiten rund um das Denkendorfer Kloster folgen. Die Evangelische Landeskirche möchte das Blarerhaus und ein Teil des nicht denkmalgeschützten Bereichs des Klosters abreißen. Der Platz soll einem Pflegeheim mit 45 Plätzen weichen. Die Trägerschaft sollen Die Zieglerschen übernehmen, die bereits im Martin-Luther-Haus der Träger sind. Denkendorfs Bürgermeister Peter Jahn rechnet damit, dass das Baugesuch noch in diesem Jahr eingereicht wird.