Sowohl Dürren als auch extreme Hochwässer treten durch den Klimawandel häufiger auf Foto: dpa

Die Erde erwärmt sich ungebremst weiter.An den Polen schmilzt das Eis im Rekordtempo. Weltweit nehmen Wetterextreme zu. Im ersten Teil unseres Themenschwerpunkts geht es um die Folgen des Klimawandels.

Stuttgart - Königspinguine brüten eigentlich in der Subantarktis, also auf Inseln nördlich der Antarktis. In dieser lebten bisher nur wenige Arten, darunter Kaiserpinguine und Adelie-Pinguine. Doch nun schicken sich die ersten Königspinguine an, die Antarktische Halbinsel zu erobern und dort zu brüten. Warm genug ist es offenbar: Anfang der 90er Jahre sei Regen in dem Gebiet ein seltenes Phänomen gewesen – jetzt würde es im Sommer ständig regnen, berichten Forscher.

Untermauert wird dieser Eindruck von Messungen wie auch von früher nicht gekannten Wetterkapriolen. So schmolz das Eis im Februar, also zum Ende des südpolaren Sommers, im antarktischen Ozean so stark wie nie zuvor. Dazu mögen warme lokale Meeresströmungen beigetragen haben. Aber die Folgen der Erderwärmung zeigen sich auch im Schelfeis – also in früherem Inlandeis, das in großem Ausmaß aufs Meer hinausfließt. Hier droht ein Teufelskreis: Wenn mehr Eisberge abbrechen und damit Schelfeis verloren geht, strömt mehr Inlandeis nach, und die Eisschmelze insgesamt beschleunigt sich. Risse im Schelfeis sorgten auch dafür, dass die britische Antarktis-Forschungsstation Halley VI verlegt werden musste.

Auf der anderen Seite der Erde, im Nordpolgebiet, sieht es nicht besser aus. Hier gab es in diesem Winter gleich drei ungewöhnliche Wärmeeinbrüche. Starke Stürme über dem Atlantik lenkten feuchte und warme Luft weit nach Norden, so dass die Temperaturen dort fast bis zum Gefrierpunkt stiegen – und das im Winter. Das beeinflusste auch die Neubildung von Meereis. Wie der Deutsche Wetterdienst berichtet, wurde am 7. März 2017 die größte Ausdehnung des Eisgürtels in diesem Jahr erreicht. Mit 14,42 Millionen Quadratkilometern waren es noch einmal 100 000 Quadratkilometer weniger als im Jahr 2015, das bisher den Negativrekord gehalten hatte.