Die Stadt Nürtingen setzt auf Elektromobilität. Hier fährt der Oberbürgermeister Otmar Heirich bei den Stadtwerken demonstrativ auf einem E-Roller. Foto: Horst Rudel/Archiv

Der Nürtinger Gemeinderat beschließt eine Verlängerung der Stelle, sofern diese weiterhin vom Bund gefördert wird. Die Stadt will eine Vorbildfunktion ausüben und den Fuhrpark auf Elektro-Autos umstellen.

Nürtingen - Die Stadt Nürtingen will beim Klimaschutz keine halben Sachen machen. Ohne Gegenstimmen hat der Gemeinderat beschlossen, die Stelle des städtischen Klimaschutzmanagers um weitere zwei Jahre zu verlängern. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine Förderung der Stelle in Höhe von 40 Prozent der Personalkosten durch das Bundesumweltministerium. Bisher liegt die Förderhöhe des Bundes noch bei 65 Prozent.

Stadt fördert die Elektromobilität

Unter dem Klimaschutzmanager Thomas Kleiser sind in den vergangenen zwei Jahren Schwerpunkte gesetzt worden mit dem Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid kontinuierlich zu senken. Ein wesentlicher Baustein des Nürtinger Klimaschutzkonzepts ist das energieeffiziente Bauen und Sanieren. Indem versucht wird, gesetzliche Zielvorgaben sogar zu unterschreiten, will die Stadt ein Signal setzen und ihrer Vorbildfunktion gegenüber privaten Bauherren gerecht werden. Auf dem Feld der Energieerzeugung und -verteilung forciert die Stadt den Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen. Projekte der Kraft-Wärme-Kopplung und die Umstellung von Heizsystemen auf erneuerbare Energien in öffentlichen Gebäuden erfolgen in enger Kooperation mit den Stadtwerken. Die Förderung der Elektromobilität ist ein weiterer Schwerpunkt im Konzept.

An konkreten Vorhaben mangelt es in Nürtingen nicht. Geplant ist unter anderem eine energetische Quartierssanierung. Derzeit erarbeitet ein Tübinger Büro eine Vorstudie zu dafür geeigneten Quartieren. Für ein Quartierskonzept wird Thomas Kleiser dann ebenso einen Förderantrag stellen wie für ein weiteres Vorhaben, das als sogenanntes Leuchtturmprojekt eingestuft wird: die geplante Umrüstung des städtischen Fuhrparks auf Elektro-Autos. Schließlich ist der Klimaschutzmanager auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Diese zielt darauf ab, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu schärfen.

Nürtingen macht beim internationalen Klima-Bündnis mit

Im Jahr 1995 trat Nürtingen dem Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern bei, um CO2-Emissionen zurückzufahren und den Regenwald zu schützen. Nürtingen will beim Klimaschutz eine Verstetigung und Institutionalisierung erreichen. Deshalb ist die Stelle eines Klimaschutzmanagers von Bedeutung. Einen Klimaschutzmanager gibt es auch im nahen Kirchheim. Ein Antrag, diese Stelle zu verlängern, ist jetzt auch dort in die Haushaltsberatungen eingebracht worden. Eine Entscheidung in der Frage steht allerdings noch aus.