Alle Räder standen still am Esslinger Bahnhof (Symbolbild). Foto: dpa

Ein lauter Schlag hat die Polizei in Esslingen in Alarmbereitschaft versetzt. Die Bahnpolizei sperrte daraufhin den Bahnhof. Die Hintergründe.

Esslingen - Alle Räder standen still am Esslinger Bahnhof am Freitagabend. Wegen einer rätselhaften Explosion wurde der Bahnhof von 18.13 bis 18.53 Uhr aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt und der Fernverkehr rund 70 Kilometer über Aalen nach Stuttgart umgeleitet.

Gegen 16.30 Uhr hatte ein Passant einen lauten Schlag gehört, wie eine Detonation. Die Bahnpolizei sperrte daraufhin den Bahnhof, sicherte das Gelände und entdeckte einen angeschmorten Holzpfahl.

Die Bahnpolizei fand einen kleinen, vermutlich aus Resten von Feuerwerkskörpern selbstgebastelten Sprengkörper. Unbekannte hatten diesen an einem provisorischen Strommast einer nahegelegenen Baustelle angebracht und angezündet.

Aus Polizeikreisen war zu erfahren, dass die Ermittler von einem Dumme-Jungen-Streich ausgehen. Bis in den Abend hinein suchte die Bahnpolizei die Bahntrasse und das Gelände zwischen Neckar und Bahnlinie ab auf der Suche nach weiteren Böllern Marke Eigenbau.

Es kam zu erheblichen Zugausfällen

Dadurch kam es zu erheblichen Zugausfällen. Der Bahnhof Esslingen blieb nach Angaben der Berliner Pressestelle der Deutschen Bahn in der Zeit von 18.13 bis 18.53 Uhr komplett gesperrt. Die Regionalzüge konnten nur bis Plochingen fahren, auch die S-Bahn kam nicht durch. Den Fernverkehr leitete die Bahn über Aalen um.

Gegen 19 Uhr gelang es der Bahn, die Gleise 6, 7 und 8 wieder für den Durchgangsverkehr frei zu bekommen. Damit konnten die Züge wenigstens wieder durchfahren, allerdings ohne einen Halt in Esslingen. Um 19.21 Uhr war der Polizeieinsatz beendet, und wenig später rollte der Zugverkehr wieder uneingeschränkt.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter der Telefonnummer 0711/3990-0 um Hinweise.