Tomasz Kaczmarek hat sein Ziel erreicht. Foto: imago

Die Stuttgarter Kickers bleiben in der Regionalliga, aber jetzt gilt es, aus den Fehlern zu lernen, meint Sport-Redakteur Joachim Klumpp.

Stuttgart - Ende gut, alles gut? Könnte man meinen, wenn man den Klassenverbleib der Kickers zugrunde legt. Doch das wäre zu kurz gedacht. Denn wer als Saisonziel – vom Etat her durchaus berechtigt – mindestens Platz fünf ausgibt und dann bis zur vorletzten Minute der Runde zittern muss, der hat sicher mehr falsch als richtig gemacht. Wobei das Festhalten an Trainer Tomasz Kaczmarek, der von Beginn an einen schweren Stand in Degerloch hatte, durchaus lobenswert ist, nicht nur, weil es sich letztlich ausbezahlt hat. Diese Konsequenz war in Degerloch bei den Verantwortlichen nicht immer vorhanden.

Die angekündigte Aufarbeitung der Saison – nach dem (vorsichtig optimistisch) eingeplanten WFV-Pokal-Sieg – ist trotzdem dringend nötig. Es geht um ein sportliches Konzept, in das zumindest in der Regionalliga wieder verstärkt auf Talente (aus der Region) Wert gelegt werden und parallel dazu das Scouting verbessert werden muss; und es geht um eine finanzielle Basis, auf der auch mittelfristig die Tiefen der Viertklassigkeit gemeistert werden können, ohne gleich wieder vom Aufstieg zu reden. Konkret: Realismus statt Aktionismus.

Dass die Blauen selbst im Windschatten des übermächtigen VfB ein gewisses Interesse in der Stadt wecken, hat gerade in den zuletzt schweren Zeiten der Zuschauerzuspruch bewiesen. Darauf lässt sich bauen – es sollten nur keine Luftschlösser sein.