Kita-Mitarbeiter streiken in Stuttgart. Es fehlt an Personal und Plätzen. Und häufig an Transparenz. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Stuttgart kann keine Kitaplätze herzaubern. Was aber nötig und machbar ist, sind mehr Transparenz und klare Ansagen über alle Träger hinweg, damit Eltern sich leichter tun, meint unser Autor.

Stuttgart - Wer in Stuttgart einen Kitaplatz gefunden hat, darf sich getrost gratulieren lassen. Die Chance ist zwar nicht so gering wie auf einen Sechser im Lotto, wenn man viele verzweifelte Eltern hört, fehlt aber nicht mehr viel bis dahin. Von einem Platz in der Wunscheinrichtung mal ganz zu schweigen. Für alle, die sich noch nicht in dieser komfortablen Situation befinden, gilt: Einrichtungen abklappern, sich vorstellen, Namenslisten ausfüllen, Betreuungszeiten prüfen, sich von unterschiedlichen Angaben verwirren lassen – und hoffen. Hoffen darauf, überhaupt irgendwann wieder etwas zu hören. Es gibt wenig Komplizierteres im Leben eines durchschnittlichen Stuttgarters, als rechtzeitig einen passenden Kitaplatz zu finden.

Herbeizaubern lassen sich Tausende fehlende Plätze nicht. Was sich aber sofort machen ließe: Transparenz schaffen. Eine klare Information aller Träger an suchende Eltern, wie sie vorgehen müssen und wann nach welchen Kriterien vergeben wird. Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht – andere müssen dringend folgen.

juergen.bock@stuttgarter-nachrichten.de