Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wollen kommende Woche auch in Stuttgart wieder streiken Foto: dpa

Die Gewerkschaft Verdi und das Jugendamt der Landeshauptstadt haben sich darauf geeinigt, die Zahl der Notfallplätze aufzustocken. Statt bisher 306 sollen von Montag an insgesamt 576 Notbetreuungsplätze in 16 statt bisher 15 Einrichtungen angeboten werden.

Stuttgart - Am kommenden Montag soll der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufene Streik im Sozial- und Erziehungsdienst nach der Pfingstpause auch in Stuttgart fortgesetzt werden. Der große Teil der 184 städtischen Kindertagesstätten, die rund 10 000 Betreuungsplätze anbieten, wird dann geschlossen sein. Für den äußersten Notfall stehen nun mehr Notdienstplätze zur Verfügung.

Die Gewerkschaft Verdi und das Jugendamt der Landeshauptstadt haben sich darauf geeinigt, die Zahl der Notfallplätze aufzustocken. Statt bisher 306 sollen von Montag an insgesamt 576 Notbetreuungsplätze in 16 statt bisher 15 Einrichtungen angeboten werden. Sie stehen anderthalb bis sechsjährigen Kindern offen und sind über das Stadtgebiet verteilt (die Liste steht unter www.stuttgart.de).

Für die Notbetreuung gelten strenge Kriterien, zum Beispiel eine schwere Erkrankung der Eltern oder von möglichen betreuenden Angehörigen, ein befristetes Arbeitsverhältnis oder eine Probezeit oder ein fehlendes familiäres Umfeld.

Ein Notdienst mit mindestens 250 Plätzen soll auch in den Schülerhäusern angeboten werden. Ausgenommen sind die Häuser in Neuwirtshaus und in Kaltental. In den übrigen soll mindestens je eine Notdienstgruppe eingerichtet werden, die allerdings höchstens zehn Prozent der sonst üblichen Schülerplatzzahl bereithält.

Verdi-Chef Frank Bsirske hatte am Wochenende eine baldige Klärung des Tarifstreits in Aussicht gestellt. Die Notdienst-Vereinbarung gilt bis zum 19. Juni. Sie kann einvernehmlich verlängert werden.