Die weiße Pracht ist von kurzer Dauer: Nur etwa acht Tage blüht die Vogelkirsche. Foto: Judith A. Sägesser

Knapp acht Tage blüht die Vogelkirsche. Jenseits der Filderhauptstraße zwischen Plieningen und Möhringen stehen 286 dieser Exemplare in einer Allee. Wer hier vorbeikommt, für den hat der Frühling definitiv begonnen.

Der Name führt in die Irre: Die Vogelkirschen munden nicht nur gefiederten Naschern. Die kleinen, fast schwarzen Früchte sind unter Feinschmeckern höchst begehrt, vor allem als Grundlage für hochprozentiges Kirschwasser.

Das sagt einer, der es wissen muss: Adolf Martin Steiner, emeritierter Professor der Universität Hohenheim. Er hat sich mit der Vogelkirsche, dem Baum des Jahren 2010, eingehend befasst. Und im Speziellen mit der prächtigen Allee an der Filderhauptstraße zwischen Plieningen und Möhringen. Für ihn „die schönste Vogelkirschenallee in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa“. 286 Vogelkirschen stehen dort – und seit Kurzem blühen sie alle um die Wette. Der Frühling wirft sein weißes Band. Wenn auch nur für circa acht Tage.

Die Obstgehölzart wächst in weiten Teilen Mittel- und Südeuropas und kommt auch in den Gegenden bis zum Kaukasus vor. Der Name verrät, dass die kleinen Kirschen bei Vögeln höchst beliebt sind, aber auch Füchse, Mäuse, Dachse und Wildschweine lassen sich die Früchtchen schmecken. Für Menschen ist die Ernte übrigens „sehr mühsam“, sagt Adolf Martin Steiner. Und obendrein nicht ungefährlich. Weil die Zweige sich recht weit oben am Stamm befinden, brauchen Pflücker eine Leiter, um gut Kirschen zu essen.