Stimmungsvolle Szene auf dem Wasen. 97.000 Dauerkarten zählten die Organisatoren des Kirchentags insgesamt - dazu kamen etliche tausend Tagesgäste. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Hektik des Alltags hat uns wieder. Die Straßen sind wieder voller als die Stadtbahnen. Wir blicken zurück auf fünf Tage Kirchentag in Stuttgart – klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie.

Stuttgart - Vorbei sind die entspannten Tage in Stuttgart. Vorbei die Momente, als selbst in übervollen Stadtbahnen die Höflichkeit bis zum Exzess getrieben wurde und sich Szenen wie diese abspielten: „Hier ist noch ein Platz frei. Wollen Sie sich setzen?“ „Nein danke, ich kann gut stehen. Setzen Sie sich doch.“ „Danke, ich stehe gern. Dann lassen wir den Platz eben leer.“

Vorbei die Momente, als man sich trotz völlig freier Fahrbahn nicht traute, bei roter Ampel über die Straße zu gehen, weil alle rot-beschalten Menschen artig stehen bleiben. Vorbei die Momente, als die Stadt rappelvoll,die Straßen dennoch lotterleer waren.Vorbei die Momente,als wildfremde Menschen in der Stadtbahn plötzlich gemeinsam einen Kanon anstimmen und nahezu alle Fahrgäste mitsingen.

Die Hektik des Alltags hat uns wieder. Die Straßen sind wieder voller als die Stadtbahnen. Rote Schals wird man zwar weiterhin im Neckarpark sehen – sie dienen dann aber der Verehrung der Halbgötter in kurzen Hosen. Ob beim VfB alle klug werden, muss die neue Fußball-Saison erst noch zeigen.

Vorbei auch die Zeit, als 250 000 Menschen sich beim Abend der Begegnung in der Innenstadt vergnügten und am Ende nicht mehr als ein gutes Dutzend Müllsäcke übrig blieb. Vorbei die Zeit, als Massen von Besuchern auf dem Schlossplatz allabendlich feiern, ohne dass ein Tropfen Alkohol ausgeschenkt wird.

Es geht auch anders: rücksichtsvoll, offenherzig, besinnlich, fröhlich, klug. Fünf Tage in Stuttgart. Der Kirchentag hat es bewiesen. Unglaublich.