Elisabeth Dörrer-Bernhardt (rechts) und Claudia Weiler verlassen die Seelsorgeeinheit. Foto: Alexandra Kratz

Die Pastoralreferentinnen Elisabeth Dörrer-Bernhardt und Claudia Weiler verlassen die Seelsorgeeinheit Stuttgart-Vaihingen.

Vaihingen - Die Stelle passt zu ihr. In den vergangenen Jahren hat Elisabeth Dörrer-Bernhardt die offene Kirche zu ihrem Schwerpunkt gemacht. „Ich wollte über den Tellerrand hinausblicken, die Kirche wieder in den Alltag der Menschen bringen“, sagt die Pastoralreferentin. Darum lud sie zum Osterparcours ein, verkaufte Osterlämmer auf dem Wochenmarkt und bot Exerzitien im Alltag an. So wollte sie die Menschen dazu bringen, über Gott und die Welt nachzudenken.

Zehn Jahre lang war Dörrer-Bernhardt in der Seelsorgeeinheit Vaihingen tätig. Nun wechselt sie nach Ludwigsburg. Dort leitet sie künftig das Haus der katholischen Kirche und treibt das Projekt „Kirche in Mitten der Stadt“ voran. „Ich führe das fort, was ich hier vor Ort begonnen habe. Es geht darum, niederschwellige Angebote für jedermann zu entwickeln“, sagt die Pastoralreferentin.

Eine vielfältige Seelsorgeeinheit

Der Abschied aus Vaihingen fällt ihr nicht leicht. Schließlich ist es ihre Heimatgemeinde. Die 55-Jährige wuchs in Rohr auf. Schon als Jugendliche engagierte sie sich in der Kirche. Nach dem Abitur studierte sie Theologie und Germanistik auf Lehramt in Tübingen und Salzburg. Anschließend absolvierte sie in Reutlingen ihre Ausbildung zur Pastoralreferentin. Ihre erste feste Stelle hatte sie in der Möhringer Kirchengemeinde St. Hedwig. Nach 14 Jahren wechselte sie nach Vaihingen.

„Die Seelsorgeeinheit ist vielfältig. Büsnau ist klein, Vaihingen bürgerlich und städtisch geprägt. In Dürrlewang und Rohr steht das Miteinander im Vordergrund. Dort ist der Seniorenkreis sehr wichtig, den es in Vaihingen schon gar nicht mehr gibt“, sagt die Pastoralreferentin. Diese „vielen Gesichter einer Gemeinde“ seien was Besonderes. Und es sei eine interessante Aufgabe gewesen, diese Gemeinden enger zusammenzuführen. Ein wenig stolz ist Dörrer-Bernhardt darauf, dass sie die Taizé-Fahrten mit Jugendlichen nach der Firmvorbereitung etablieren konnte. Denn das sei etwas, was die Mädchen und Jungen präge. Wichtig war ihr zudem die Frauenarbeit. Schließlich spielten Frauen in der katholischen Kirche oft eine untergeordnete Rolle.

Viele Abschiede gleichzeitig

Zudem war Dörrer-Bernhardt in den vergangenen drei Jahren für Claudia Weilers Ausbildung zuständig. Die 29-Jährige stammt aus Nürtingen und kam als Pastoralassistentin auf die Filder. Zuvor studierte sie Theologie in Tübingen und Graz. „Ich bin in der kirchlichen Jugendarbeit groß geworden und habe so den Beruf kennengelernt“, sagt Weiler. Das Aufgabenfeld einer Pastoralreferentin sei vielfältig. In Vaihingen habe sie die gesamte Bandbreite kennengelernt. Künftig hat Weiler vor allem mit jungen Menschen zu tun. Sie wird die Leiterin des Jugendspirituellen Zentrums Michaelsberg im Dekanat Heilbronn und zudem in der Seelsorgeeinheit Zabergäu tätig sein. Vor Kurzem haben bereits Pfarrer Felix Thome und der Diakon Joachim Klopfer die Seelsorgeeinheit verlassen. Reiner Zufall, wie Dörrer-Bernhardt betont: „Wir haben uns alle gegenseitig mit unseren Abschieden überrascht.“

Termin: Pfarrer Stefan Ruf verabschiedet die Pastoralreferentinnen im Gottesdienst am heutigen Samstag um 18.30 Uhr in der Christus-König-Kirche, Fanny-Leicht-Straße 29.